Zu den drei großen Themenbereichen Abgeordnetenbestechung, Parteispenden und Nebeneinkünften haben wir den Kandidierenden in den vergangenen Wochen die Möglichkeit gegeben, sich in einem Transparenz-Check zu positionieren.
Dies ist die Teilnahmequote nach Parteien:
Thema: Abgeordnetenbestechung
66 Prozent der SPD-Kandidierenden, 59 Prozent der Grünen und 58 Prozent der Linken unterstützen eine schärfere Regelung der Abgeordnetenbestechung. Im Gegensatz zu über 160 Ländern weltweit hat Deutschland bislang eine entsprechende UN-Konvention noch nicht ratifiziert. Von den Kandidatinnen und Kandidaten von CDU und CSU wollten 90 Prozent keine Stellung nehmen. Neun Prozent der Unions-Politiker unterstützen die Forderung, ein Prozent lehnt sie ab. Ein ähnliches Bild liefert auch die FDP. 73 Prozent ihrer Kandidierenden äußern sich nicht, 23 Prozent fordern eine Verschärfung, drei Prozent lehnen sie ab.
Thema: Nebeneinkünfte von Abgeordneten
Bei der Veröffentlichung von Nebeneinkünften auf Euro und Cent ergibt sich ein ähnliches Bild. Die spannenden Unterschiede liegen im Detail. So lehnen vier Prozent der Unions-Kandidatinnen und Kandidaten sowie elf Prozent der FDP-Kandidierenden detaillierte Angaben zu ihren Nebeneinkünften ab - so viele wie aus keiner anderen Partei. Insgesamt gibt es in diesem Punkt etwas weniger Zustimmung als beim Thema Abgeordnetenbestechung. Aber auch hier fällt die geringe Beteiligungsquote der Koalitionsparteien auf.
Thema: Parteispenden
Die Frage nach der sofortigen Veröffentlichung von Parteispenden über 10.000 Euro (aktuell liegt die Grenze bei 50.000 Euro) findet bei den Kandidierenden der FDP wieder deutlich mehr Zustimmung. Auch bei den Freien Wählern können sich dies mehr Kandidierende vorstellen als beispielsweise die Veröffentlichung der eigenen Einkünfte.
Wer bezieht Position, wer möchte seine Meinung zu Transparenz-Themen lieber nicht kundtun? Im Folgenden finden Sie eine tabellarische Auflistung der über 2.000 Direktkandidatinnen und -kandidaten. Sie können so herausfinden, wer einen weitgehenden "Verhaltenscodex für Abgeordnete" unterzeichnet hat (Spalte "Codex") und wie sich die Kandidierenden zu den drei Transparenz-Themen positioniert haben. Über den Link können Sie direkt in das Kandidaten-Profil auf abgeordnetenwatch.de wechseln. Zudem haben wir die Kandidaten von Parteien mit einer Beteiligung von mindestens einem Drittel der Kandidierenden in extra Blätter sortiert (s. ganz unten in der Exceltabelle). So können Sie alle Kandidierenden einer Partei auf einen Blick vergleichen.
Sortierung nach Wahlkreisnummern (aufsteigend) - also von Nord nach Süd