Verlängerung des Bundeswehreinsatzes im Kosovo (KFOR 2024/2025)

Mit ihrem Antrag fordert die Bundesregierung den Bundestag auf, den Bundeswehreinsatz im Kosovo um ein weiteres Jahr zu verlängern. Zuletzt war im Mai 2023 darüber abgestimmt worden (s. namentliche Abstimmung). Wie bisher sollen 400 deutsche Soldat:innen die NATO-geführte internationale Sicherheitspräsenz im Kosovo (KFOR) unterstützen. Für die beteiligten Kräfte der Bundeswehr ergeben sich laut Antrag der Bundesregierung unter anderem folgende Aufgaben: Sicherstellung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung, Unterstützung und Koordination der internationalen humanitären Hilfe und internationalen zivilen Präsenz in der Republik Kosovo und die Ausbildung lokaler Kräfte als Unterstützung der Entwicklung einer stabilen, demokratischen, multiethnischen und friedlichen Republik Kosovo. 

Zentrales Anliegen der Bundesregierung sei eine „umfassende, nachhaltige, rechtsverbindliche Normalisierung der Beziehungen zwischen Kosovo und Serbien“ und bilateral in Bezug auf Kosovo eine politische, rechtsstaatliche und wirtschaftlich-soziale Stabilisierung sowie die Unterstützung der EU-Annäherung. Grundlage für die internationale Sicherheitspräsenz ist die UN-Resolution 1244 (1999). Die Kosten für die einsatzbedingten Zusatzausgaben beziffert die Bundesregierung auf insgesamt rund 21,8 Millionen Euro.

Die Sicherheitslage in der Republik Kosovo ist überwiegend stabil. Jedoch ist laut Bundesregierung die Sicherheitslage im mehrheitlich ethnisch serbischen Norden des Kosovos seit 2022 angespannt. Im Mai 2023 gab es in der nördlichen Gemeinde Zvečan gewalttätige Auseinandersetzungen, bei denen zahlreiche KFOR-Soldat:innen und Zivilist:innen teils schwer verletzt wurden. Auch der Angriff schwerbewaffneter paramilitärischer kosovoserbischer Kräfte in Banjska im September 2024 stellt eine Eskalation und Verschlechterung der Sicherheitslage dar. Neben den gewalttätigen Übergriffen haben zuletzt auch politische Spannungen zugenommen. 

Zu dem Antrag der Bundesregierung lag eine Beschlussempfehlung des Auswärtigen Ausschusses vor, über welche namentlich abgestimmt wurde und worin die Zustimmung empfohlen wird. Zudem lag ein Bericht des Haushaltsausschusses vor, demzufolge der Antrag mit der aktuellen Haushaltslage vereinbar sei. 

Die Beschlussempfehlung wurde mit 535 Ja-Stimmen angenommen. Joachim Wundrak stimmte als einziger Abgeordneter der AfD-Fraktion dafür. 91 Abgeordnete stimmten dagegen, darunter auch Jan Dieren (SPD-Fraktion) und Canan Bayram (Fraktion B90/Grüne). Barbara Benkstein (AfD-Fraktion) und Johannes Huber (fraktionslos) enthielten sich. 

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Dafür gestimmt
535
Dagegen gestimmt
91
Enthalten
2
Nicht beteiligt
105
Abstimmungsverhalten von insgesamt 733 Abgeordneten.
Name Absteigend sortieren FraktionWahlkreisStimmverhalten
Portrait von Astrid Timmermann-FechterAstrid Timmermann-FechterCDU/CSU118 - Mülheim - Essen I Dafür gestimmt
Portrait von Nico TippeltNico TippeltFDP165 - Zwickau Dafür gestimmt
Portrait von Manfred TodtenhausenManfred TodtenhausenFDP102 - Wuppertal I Dafür gestimmt
Portrait von Florian ToncarFlorian ToncarFDP260 - Böblingen Dafür gestimmt
Portrait von Markus TönsMarkus TönsSPD123 - Gelsenkirchen Dafür gestimmt
Portrait von Carsten TrägerCarsten TrägerSPD243 - Fürth Dafür gestimmt
Portrait von Anja Troff-SchaffarzykAnja Troff-SchaffarzykSPD25 - Unterems Dafür gestimmt
Roter Hintergrund, schwarz-weiß Portrait von Derya Türk-NachbaurDerya Türk-NachbaurSPD286 - Schwarzwald-Baar Dafür gestimmt
Foto Markus UhlMarkus UhlCDU/CSU299 - Homburg Dafür gestimmt
Katrin UhligKatrin UhligBÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN96 - Bonn Dafür gestimmt
Portrait von Andrew UllmannAndrew UllmannFDP251 - Würzburg Dafür gestimmt
Portrait von Frank UllrichFrank UllrichSPD196 - Suhl - Schmalkalden-Meiningen - Hildburghausen – Sonneberg Dafür gestimmt
Portrait von Volker UllrichVolker UllrichCDU/CSU252 - Augsburg-Stadt Dafür gestimmt
Portrait von Gerald UllrichGerald UllrichFDP196 - Suhl - Schmalkalden-Meiningen - Hildburghausen – Sonneberg Dafür gestimmt
Foto von Alexander UlrichAlexander UlrichBSW (Gruppe)209 - Kaiserslautern Dagegen gestimmt
Portrait-Foto von Julia VerlindenJulia VerlindenBÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN37 - Lüchow-Dannenberg - Lüneburg Dafür gestimmt
Kerstin ViereggeKerstin ViereggeCDU/CSU135 - Lippe I Dafür gestimmt
Portrait von Johannes VogelJohannes VogelFDP149 - Olpe - Märkischer Kreis I Dafür gestimmt
Portrait von Kathrin VoglerKathrin VoglerDie Linke. (Gruppe)128 - Steinfurt III Nicht beteiligt
Portrait von Oliver VogtOliver VogtCDU/CSU134 - Minden-Lübbecke I Dafür gestimmt
Portrait von Marja-Liisa VöllersMarja-Liisa VöllersSPD40 - Nienburg II - Schaumburg Dafür gestimmt
Ottmar von Holtz, BundestagsabgeordneterOttmar von HoltzBÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN48 - Hildesheim Dafür gestimmt
Ein Foto des Kandidaten Erik von MalottkiErik von MalottkiSPD16 - Mecklenburgische Seenplatte I - Vorpommern-Greifswald II Nicht beteiligt
Portrait von Konstantin von NotzKonstantin von NotzBÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN10 - Herzogtum Lauenburg - Stormarn-Süd Dafür gestimmt
Portrait von Christian von StettenChristian von StettenCDU/CSU268 - Schwäbisch Hall - Hohenlohe Dafür gestimmt