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Zoe Mayer
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Frage von Franz S. •

Sehr geehrte Frau Mayer, mich würde interessieren wie Sie und Ihre Partei zur geplanten Geothermie-Anlage in Neureut stehen. MfG Franz Spengler

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Wir unterstützen die Nutzung der tiefen Geothermie zur Erreichung der Klimaneutralität. Dabei muss nach unserer Auffassung wie bei jeder Technologie sorgfältig vorgegangen werden. Wissenschaftliche Begleitung und Sicherheit haben höchste Priorität.

Wir sehen in der tiefen Geothermie einen sehr wichtigen Beitrag für die zukünftige klimaneutrale Wärmebereitstellung von Wärme in der Stadt Karlsruhe. Mit dieser Ressource besteht eine Wärmequelle, mit der der Wärmebedarf des Fernwärmenetzes klimaneutral gedeckt werden kann. Damit lässt sich zukünftig der bisherige Beitrag aus dem Rheinhafendampfkraftwerk und aus der Miro-Raffinerie ersetzen. Für die Wärme, die die Stadtwerke Karlsruhe aus der MIRO beziehen, fallen zwar keine zusätzlichen Emissionen an, da es sich um Abwärme handelt. Letztlich entsteht diese Abwärme aber bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe zur Herstellung fossiler Treibstoffe und ist voraussichtlich zeitlich terminiert. 

Die Nutzung der tiefen Geothermie zur Stromerzeugung in Karlsruhe halten wir rein aus der Sache betrachtet für weniger sinnvoll. Die Wärme aus der tiefen Geothermie wird bei der Stromerzeugung nur sehr ineffizient ausgenutzt. Das liegt daran, dass das geförderte Thermalwasser nicht heiß genug ist, um die Wärme effizient in Strom umzuwandeln. Dadurch entstehen vergleichsweise große Mengen an sogenannter Abwärme, die mit großen Ventilatoren in die Atmosphäre abgeführt werden müssen. Nach unserer Kenntnis stellt diese Wärmeabfuhr jedoch keinen wesentlichen Beitrag zum Klimawandel dar.

Auch wenn wir die Nutzung der tiefen Geothermie zur Stromerzeugung weniger sinnvoll einschätzen, unterstützen wir das aktuelle Vorhaben im Raum Karlsruhe. Wir sind der Einschätzung, dass es sinnvoller ist, die Nutzung der tiefen Geothermie grundsätzlich voran zu bringen. Die Erfahrungen aus solch einem Projekt zur Stromerzeugung sind wichtig für die zukünftige Nutzung zur Wärmebereitstellung.

Am stärksten wird in der Bevölkerung das Risiko von Erdbeben wahrgenommen. Erdbeben - wenn auch sehr leichte Erdbeben - sind im Elsass aufgetreten, als man tiefe Geothermie ins feste Grundgebirge (z.B. Granit) gebohrt hat. Es ist wahrscheinlich aber nicht sicher, dass die Bohrungen diese Erdbeben ausgelöst haben. Bei Bohrungen ausschließlich in Sedimentschichten, die bereits Wasser führen, ist das Risiko sehr klein, überhaupt Erdbeben auszulösen. Nur solche Vorhaben sind in Baden-Württemberg zulässig. Bei den Erdbeben, die möglicherweise durch Geothermieprojekte ausgelöst worden sind, ist zu beachten: dabei ist kein Mensch zu Schaden gekommen. Es geht allenfalls um Schäden an Gebäuden. Bei solchen Projekten ist eine angemessene fachliche Durchführung streng nach den technischen Regeln unbedingt erforderlich. Damit lassen sich die Risiken aus den Projekten weitestgehend vermeiden.

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