Frage an Yvonne Ploetz von Götz H. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrte Frau Ploetz,
die Landesregierung im Saarland hat die Gemeinschaftsschule nicht nur eingeführt, sondern mit Hilfe der linken Landtagsfraktion sogar in der Verfassung verankert.
Entspricht diese Gemeinschaftsschule Ihren Vorstellungen von längerem gemeinsamen Lernen?
Freundlich grüßend,
Götz Hach
Sehr geehrter Herr Hach,
Die Einführung der Gemeinschaftsschule im Saarland ist ein erster Schritt hin zum Abbau von sozialen Bildungsschranken und Hierarchien im Bildungssystem. Die PISA-Studien haben gezeigt, dass das bundesdeutsche Schulsystem besonders ungerecht ist und sozial schwächere Jugendliche in besonderer Weise benachteiligt. Die Gemeinschaftsschule im Saarland kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass diese Ungerechtigkeiten abgebaut werden. Sie ermöglicht ein längeres gemeinsames Lernen und fördert damit den sozialen Zusammenhalt. Die Gemeinschaftsschule ermöglicht es, die Schülerinnen und Schülern nach ihrem Bedarf zu fördern und auf die sich verändernden Lebensperspektiven angemessener zu reagieren. Ein insgesamt offeneres Bildungssystem, das keine unnötigen Hürden aufbaut, ist das Ziel.
Um die ausgrenzende Wirkung des gegliederten Schulsystems jedoch gänzlich zu überwinden, muss die Gliederung des Schulsystems insgesamt verabschiedet werden. Das Zwei-Säulen-Modell darf einen Bildungsaufbruch keinesfalls stoppen, denn eine wirkliche Inklusion aller Kinder und Jugendlichen ist nur unter Einbeziehung gymnasialer Bildung machbar.
Mit freundlichen Grüßen,
Yvonne Ploetz