Frage an Yvonne Ploetz von Michael V. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte Frau Ploetz,
Sie haben zum Thema "Atomausstieg" folgende Aussage gemacht:
"Jeder Kabelbrand, jedes geplatzte Rohr kann aus einem Atomkraftwerk innerhalb von Minuten eine Bombe machen. Jedes 5. Kind im Umfeld eines AKWs lebt mit erhöhtem Krebsrisiko." *
Hierzu hätte ich als Diplomingenieur zwei Fragen:
1. Können Sie mir bitte beispielhaft ein Kabel oder ein Rohr nennen, welches bei seinem Defekt in einem beliebigen AKW in Deutschland aus diesem "eine Bombe" machen würde? Auch eine reine technische Prinzipbeschreibung dieses Vorganges würde mir völlig ausreichen.
2. Verfügen Sie über eine aktuelle Studie, welche die von Ihnen gemachte Krebsrisikobetrachtung erhärtet? Vergangene Studien, welche dies versuchten, haben über den Korrelationsnachweis leider die Kausalität aus den Augen verloren, was jedoch der entscheidende Punkt ist, da AKWs statistisch nicht überall gleich häufig auftauchen und an den besonders gesungen Stellen aus infrastrukturellen Gründen eher selten anzutreffen sind.
Mit freundlichen Grüßen,
Michael Vöcking
Sehr geehrter Herr Vöcking,
ich danke Ihnen für Ihre Fragen und Ihr Interesse.
Technologien, die von Menschenhand nicht beherrscht werden können, sind aus meiner Sicht abzulehnen. Atomkraftwerke sind nicht nur störanfällig, sondern verseuchen die Umwelt auch im Normalbetrieb mit Billionen Becquerel radioaktiver Strahlung . Radioaktive Stoffe sind eine Bedrohung für die Erde. Die Alternativen wie rationelle Energienutzung, Energieeinsparung und die Nutzung vorhandener erneuerbarer Energieträger wie Sonne, Wind und Wasser, liegen dabei doch auf der Hand.
Auch die immer wieder behauptete Trennung in zivile und militärische Nutzung ist nicht möglich. Wer Atomanlagen hat, kann auch Atombomben bauen. Atomenergie ist daher immer auch ein sicherheitspolitisches Risiko.
Die Untersuchung des Deutschen Kinderkrebsregisters in Mainz, die im Auftrag des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) durchgeführt wurde und die diversen Reaktionen füllen inzwischen Bände. Unstrittig ist darin belegt, das dass Risiko für Kinder an Leukämie zu erkranken zunimmt, je näher ihr Wohnort an einem Kernkraftwerkstandort liegt. Die aus meiner Sicht aktuellsten Stellungnahmen zu dieser Kinderkrebsstudie stammen von Dr. Alfred Körblein aus München und Dr. Sebastian Pflugbeil aus Berlin.
Herzliche Grüße,
Yvonne Ploetz