Frage an Wolfgang Wieland von David S. bezüglich Umwelt
Guten Tag!!!
Ich habe in der Zeitung gelesen, dass Sie für ein Tempolimet von 130 Km/h sind, meiner Meinung nach ist das eine bescheidene Idee, da der Verkehr viel zähfliesender wäre und der co2 Ausstoß nicht viel höher bei eine hören Geschindigkeit ist als bei 130 km/h.
Der co2 Ausstoß hat doch nichts mit dem Klimawandel zu tun sondern der Klimawandel mit dem co2-Ausstoß d.h. der Klimawandel ist natürlich bedingt und hat den co2-Ausstoß zur Folge und nicht wie es in den Medien beschrieben wird.
Solarenergie ist doch auch nicht sehr wirtschaftlich, da es viel billiger wäre 3 Atomkarftwerke in die Wüste zu setzen als alles mit Solarenergie voll zu stopfen, die der Steuerzahler doppelt und dreifach bezahlen muss. Erstens bezahlt er mit den Steuergeldern die Reflektoren und dann bezahlt man später noch die gewonnene Energie. Sonnenenergie ist auch nicht viel besser als Atomkraft, da die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls bei einem Atomkraftwerk sehr gering ist. Deswegen wäre es besser bei der Atomkraft zu bleiben und weiter auszubauen.
Ich bitte um Stellungnahme.
Sehr geehrter Herr Selzer,
ein Tempolimit von 130 km/h auf deutschen Autobahnen würde sehr wohl den CO2 Ausstoß erheblich senken, und zwar um geschätzte 2,5 Millionen Tonnen. Das rettet zwar noch nicht unser Klima, aber kostet nichts und wirkt sofort.
Hinzu käme noch, dass bei einem Tempolimit die durchschnittliche PS-Zahl der PKW-Flotte in Deutschland mittelfristig sänke, also sparsamere Motoren für eine weitere Senkung sorgten. Dass der Verkehr dann zäher fließt, ist eine Fehlannahme – eher das Gegenteil ist der Fall. Stau und zäher Verkehrsfluss sind oft die Folge von Geschwindigkeitsunterschieden. Bei einem Tempolimit von 130 km/h würden diese eher kleiner, damit würde auch eine Ursache von zähem Verkehrsfluss reduziert. Dass ein Tempolimit absehbar zu weniger Verkehrstoten führt, ist ein zusätzlicher Nutzen von Tempo 130.
Die Behauptung, dass der CO2-Ausstoß vom Klimawandel verursacht wird und nicht umgekehrt, ist eine Verdrehung der Tatsachen. Richtig daran ist, dass höhere Temperaturen in der Atmosphäre die Absorptionsfähigkeit für CO2 generell mindern. Dass aber die Ursache für die höheren atmosphärischen Temperaturen im von Menschen verursachten höheren CO2-Ausstoß liegt, belegen zahllose Untersuchungen und ist der Konsens unter Klimaforschern. Der Klimawandel ist also selbst verstärkend. So oder so gilt aber: Der Klimawandel ist eine Bedrohung, also müssen wir jetzt sofort etwas dagegen tun – und die von Menschen verursachten Emissionen sind die, die wir verringern können.
Die Atomenergie ist dabei keine Lösung. Sie bleibt eine der größten Risikotechnologien, bei der Unfälle immer mit unabsehbaren Schäden verbunden sind. Der Bau „in der Wüste“ ist übrigens keine gute Lösung, denn erstens ist so der sichere Umgang mit dem Nuklearmaterial kaum mehr zu gewährleisten und zweitens sind die Verluste bei der Stromleitung über sehr lange Strecken groß. Zum Stichwort Geldverschwendung muss gesagt werden, dass die Atomtechnik einer der größten Subventionsempfänger der deutschen Industriegeschichte ist. Die Investitionskosten waren für einen wirtschaftlichen Betrieb schon immer zu hoch, sie wurden deshalb genauso staatlich gefördert wie auch die Lagerung verbrauchter Brennstäbe oder die Entsorgung der Kraftwerke am Ende ihrer Laufzeit. Geld sparen lässt sich also mit Atomenergie auch nicht. Solarenergie und andere regenerative Energien werden marktkonform durch das von Rot-Grün beschlossene Erneuerbare -Energien-Gesetz gefördert. Die ständig steigenden Stückzahlen und fallenden Preise von Kollektoren, Rotoren und anderen Anlagen zeigen, dass diese Anschubunterstützung der richtige Weg war, um einen Markt zu schaffen, der – im Unterschied zur Atomkraft – auch ohne Subventionen auskommen kann.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Wieland