Frage an Wolfgang Wieland von Mario K. bezüglich Umwelt
Herr Wieland,
seit 5 Jahren lebe ich nun in Berlin. Weshalb ist es nicht möglich, der immer größer werdenden Anzahl von Hunden in der Stadt und ihrer stinkenden Häufchen am Gehweg Herr zu werden?
In der Schweiz müssen die Herrchen ein Tütchen dabei haben. Es kann doch nicht so teuer sein, den Hundehaltern diese Tütchen zu Verfügung zu stellen. Das macht ein schlechtes Gewissen. Außerdem könnte man mit entsprechenden Strafen auch wirksam für Reinhaltung der Gehwege sorgen. Nichts passiert.
Herr Kopf,
sie haben völlig Recht, wenn Sie den Hundekot in der Stadt als Ärgernis bezeichnen. Tatsächlich bin auch ich immer wieder empört, wenn ich sehe, mit welcher Selbstverständlichkeit, Hundehalter ihre Vierbeiner ohne Rücksicht herumkoten lassen. Dabei wird oft nicht einmal vor Gehwegen und Spielplätzen Halt gemacht. Im Ergebnis ist ein "aufrechter Gang" in dieser Stadt gar nicht möglich, weil man ständig gezwungen ist, auf den Boden zu schauen.
Das Beispiel anderer Länder zeigt, dass mit diesem Problem auch anders umgegangen werden kann. Mein Eindruck ist, das wir in Deutschland noch ein imenses Aufklärungs- und Bewusstwerdungsdefizit haben. Wenn man mit Hundehaltern spricht, stellt man fest, mit welchem Selbstbewusstsein sie gleichsam ein Recht auf öffentliches Koten ihrer Hunde einklagen.
Dieses falsche Bewußtsein zu ändern, kann sicherlich nur vor Ort von Ländern und Gemeinden aber auch von Bürgerinnen und Bürgern nur schrittweise nach und nach geleistet werden. Dazu müssten meines Erachtens auch die Bußgelder erhöht und auch die Kontrolldichte verbessert werden. Das reicht aber nicht aus. Die Hundeshalter brauchen auch handhabbare Hilfen um ihren Pflichten einfach nachkommen zu können. Vorbildliche Initiativen, die leider noch nicht all zu weit verbreitet sind, gibt es von verschiedenen Quartiersmanagments in den Berliner Bezirken in Zusammenarbeit mit dem Projektbüro Stadt&Hund http://www.stadtundhund.de .
Sie sehen: Es passiert mehr als nichts, aber viel zu wenig.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Wieland