Frage an Wolfgang Waldmüller von Udo W. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Waldmüller,
ich habe mich am 27.04.2006 entschlossen mein Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen nach Mecklenburg-Vorpommern zu verlegen, da ich als gebürtiger Mecklenburger im Lauf der letzten Jahre die Entwicklung in MV intensiv verfolgt habe und davon überzeugt war und bin, dass mein Unternehmen perfekt in die Struktur von MV passt. Mein Unternehmen tätigt seine Absätze hauptsächlich deutschlandweit und wird, beginnend ab 10.09.2006, 70-100 Verwaltungsarbeitsplätze, für ein vollkommen neues Franchisesystem europaweit, binnen 36 Monaten in MV schaffen. Seit 15.08.2006 habe ich meine Unternehmung jetzt endlich in Lübz ansässig. Die lange Zeit für die Umlegung führe ich zurück auf die Tatsache, dass ich in der Zeit nur zwei Unternehmer gefunden habe, einen in Lübz, einen in Parchim, welche keine Angst vor Innovation und Fortschritt haben.
Jetzt zu meinen Fragen. Ich habe im Lauf der letzten 13 Wochen an allen Stellen (Ämter, ARGE, Arbeitsämtern, Unternehmerverbänden, Unternehmen) eine Lethargie (Definition: Schlafsucht,, Teilnahmslosigkeit, Trägheit) festgestellt, welche streckenweise beängstigend ist und mich in sehr vielen Punkten an die Zeiten der DDR erinnert, alles schlecht reden, bloß nichts Neues, vor allem Scheuklappen. In meinen Augen Politik des totalen Stillstandes, da zu wenig mit den Wählern kommuniziert wird oder anders gesagt, man es in meinen Augen versäumt, die vielen positiven Beispiele offen nach aussen zu tragen.
Woher rührt diese Lethargie? Was werden Sie in der Zukunft anders machen um endlich wieder Motivation und vor allem wieder höheres Selbstwertgefühl bei den Einwohnern Ihres Wahlbezirkes zu verbreiten?
In Erwartung Ihrer Antwort verbleibe ich.
Mit freundlichen Grüßen
Udo Wendt
Sehr geehrter Herr Wendt,
zunächst einmal freue ich mich, dass sie als gebbürtiger Mecklenburger ihr Unternehmen nach Mecklenburg Vorpommern, sprich Lübz verlegen wollen. Ich heiße Sie herzlich in meinem Wahlkreis willkommen und wünsche Ihnen für Ihr Vorhaben viel Erfolg. Wir freuen uns auf jede Ansiedlung, die langfristig Arbeitsplätze für unsere Bürger schafft und selbstverständlich haben sie unsere Unterstützung.
Ich kann allerdings Ihre Erfahrungen im Landkreis Parchim nicht so wie beschrieben teilen. Ich selbst bin Vorsitzender des Unternehmerverbandes der Region Parchim und habe leider erst durch Ihr Mail von Ihrem Ansiedlungswillen erfahren. Ich darf Sie daher bitten, mir mitzuteilen, mit wem sie welche, in welchen Institutionen, konkret schlechte Erfahrungen gemacht haben. Wenn hier die beschriebene Lethargie vorliegt, bin ich gern behilflich. Wir als Unternehmerverband und somit ich in Person, haben seit ca. 4 Jahren einen "Arbeitskreis Wirtschaft" mit dem Landkreis am Arbeiten. Die Zusammenarbeit läuft aus meiner Sicht sehr vertrauensvoll und erfolgreich. So wurde z.B. eine eigene "Stabstelle Wirtschaft" im Landkreis eingerichtet, die für ansiedlungswillige Unternehmen einen sogenannten " One Step Service " bietet. Das heißt, das sie einen Wirtschaftsfachmann als Ansprechpartner haben und dieser Ihnen zu allen Institutionen den Weg bahnt, bzw. behilflich ist. Schnell und unkompliziert. Ich kann Ihnen das so beschreiben, da ich dies aus eigener Erfahrung bei der Ansiedlung der Unternehmung "Top Ticket Line" in Parchim so erfahren habe und auch mit begleitet habe. Der Ansprechpartner im Landkreis Parchim dafür ist die Leiterin der Stabsstelle Wirtschaft, Frau Ilka Rohr. Sollten sie also noch Hilfe benötigen, so darf ich sie bitten, sich mit Frau Rohr oder direkt mit mir in Verbindung zu setzen.
Sie fragten, was ich persönlich für eine höheres Selbstwertgefühl und mehr Motivation tun werde. Ich trete für eine bessere, am tatsächlichen Bedarf orientierte Wirtschaftspolitik ein. Die Bürger und Bürgerinnen haben etwas besseres verdient. Ich persönlich bin davon überzeugt, dass die Menschen durch die Auswirkungen ( ...ich meine konkret Arbeitsplätze...) einer verlässlichen, kalkulierbaren Wirtschaftspolitik in unserem Land, Sicherheit erhalten und dadurch eine positive Stimmung entsteht und auch Selbstwertgefühl und Mut zurückbringt.
Sie tragen dazu bei, indem sie Arbeitsplätze schaffen wollen und dafür danken wir Ihnen und unterstützen sie.
Mit freundlichen Gruß
Wolfgang Waldmüller