Wie viel Unterricht muss noch ausfallen, bis der Lehrermangel in Baden-Württemberg angegangen wird?
Sehr geehrter Herr Reinhart,
mein Sohn besucht die 10. Klasse einer Gemeinschaftsschule und wird in diesem Schuljahr seinen Schulabschluss machen. Wie in allen anderen Bereichen, so wirkt die Pandemie auch in diesem wie ein Beschleuniger: Der Lehrermangel, der schon zuvor latent vorhanden war, hat nun ein Ausmaß erreicht, dass das Wort "Bildung" bald nicht mehr angebracht ist und man stattdessen von "Aufbewahrung" reden möchte. Waren es im Verlauf dieses Schuljahres zumeist um die 30 % Unterrichtsausfall, so lag dieser Wert letzte Woche bei über 50 % - es geht wohlgemerkt um eine Abschlussklasse und überwiegend um Hauptfächer!
Weder die Vorgängerregierung noch die jetzige scheint dies als Problem wahrzunehmen - beide akzeptier(t)en, dass Junglehrer in den Sommerferien in unbezahlte Sommerferien (vulgo Arbeitslosigkeit) geschickt werden. Wie will man auf diese Art Lehrernachwuchs bekommen? Geld ist offensichtlich nicht das Problem, wenn ich die Kosten der Kampagne "The Länd" anschaue.