Frage an Wolfgang Reinhart von Manfred N. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrter Herr Minister Prof. Dr. Reinhart,
mit der EP Medienservice News 01/11 wurde für die neue Web-Site für Journalisten geworben.
Ich habe die Seiten aufgerufen und war überrascht, dass diese nur in englisch und französich angeoten wurde. Da mir das bei Dokumenten in den verschiedenen Homepage der EU schon öffters aufgefallen ist, frage ich mich ob und warum die Sprache "Deutsch" in der EU so unbedeutetend ist, obwohl wir einer der größten Nettozahler in der Gemeinschaft sind. Vielleicht können Sie mir eine Antwort geben und sich dafür einsetzen das sich das ändert. Vielen Dank.
Mit freundlichem Gruß
Manfred Nenno
Kolpingstraße 38
97900 K+ülsheim
Sachbereich Internationale Arbeit der KAB Main-Tauber-Kreis
Sehr geehrter Herr Nenno,
Als EU-Sprachenbeauftragter der deutschen Länder ist es mir ein besonderes Anliegen, die Verwendung der deutschen Sprache in der EU zu stärken. Auf meine Initiative haben der Bundesrat und die Europaministerkonferenz wiederholt gegenüber der Bundesregierung und EU-Kommission die gleichberechtigte Verwendung des Deutschen gegenüber Englisch und Französisch durch die EU-Institutionen gefordert. Dies gilt nicht nur in Bezug auf die Übersetzung von Rechtstexten, sondern insbesondere auch hinsichtlich des Kontakts mit EU-Bürgern u. a. über die Internetportale der EU-Institutionen.
Erste Erfolge meiner Bemühungen haben sich in der Zwischenzeit eingestellt. So ist der Internetauftritt des neuen Europäischen Auswärtigen Dienstes ( http://www.eeas.europa.eu ) wie auch der aktuellen ungarischen EU-Ratspräsidentschaft ( http://www.eu2011.hu/de ) auch auf Deutsch verfügbar. Darauf gilt es aufzubauen. Ich werde daher in den Bemühungen für eine Stärkung der deutschen Sprache in der EU nicht nachlassen. Dabei geht es mir nicht um die Pflege nationaler Egoismen. Vielmehr geht es mir um das Selbstverständnis Deutschlands als größte europäische Volkswirtschaft und als europäische Kulturnation.
Mit freundlichen Grüßen
Minister Prof. Dr. Wolfgang Reinhart MdL