Frage an Wolfgang Methling von Eckart K. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrter Herr Professor Methling,
in der Landwirtschaft mit ihrer großen Bedeutung für die Versorgung der Bevölkerung und die Umwelt hat sich in den zurückliegenden Jahrzehnten in Deutschland, aber auch in vielen anderen Ländern der Europäischen Union und darüber hinaus eine rasante Entwicklung vollzogen.
Nicht selten führte jedoch vor allem die Intensivierung und Konzentration in der Tierproduktion zu ernsthaften Problemen.
Denken wir nur einmal an den Ausbruch bzw. die zunehmende Gefahr des Ausbruchs von Tierseuchen etc., aber auch an die verstärkten Geruchsemissionen, was sich nicht zuletzt nachhaltig negativ auf den Tourismus auswirken kann.
Da wir in dem Ribnitz-Damgartener Ortsteil Borg seit 1993 eine Zimmervermietung betreiben und uns darüber freuen, wenn unsere Gäste gerne wieder kommen meine Frage: Wohin geht der Trend in den nächsten Jahren? Ist in unseren Tourismusstandorten künftig noch mehr mit dem Bau großer Stallanlagen zu rechnen? In diesem Jahr wurde nämlich gerade etwa 3 Kilometer von unserem Ferienhof-Gästehaus entfernt eine Sauenanlage in Betrieb genommen!
Mit den besten Grüßen und Wünschen!
Eckart Kreitlow, Makler- und PR-Büro "Start up ins Blatt", 18311 Ribnitz-Damgarten
Sehr geehrter Herr Kreitlow,
in der Landwirtschaft haben sich in der Tat seit der Wende rasante Entwicklungen vollzogen - z. B. was den Abbau der Arbeitsplätze betrifft, aber auch hinsichtlich des Rückgangs der Tierbestände. Das Agrarland M-V verfügt nach meiner Auffassung heute über zu wenig Großvieheinheiten pro ha landwirtschaftlicher Nutzfläche. Insofern bin ich auch nicht gegen neue Tierproduktionsanlagen, allerdings sollten diese nicht überdimensioniert sein und sie müssen die gesetzlichen Vorgaben u. a. zur Tierhygiene und zum Immissionsschutz einhalten. Was allerdings Ihre Frage nach dem weiteren Bau von Stallanlagen in Tourismuszentren betrifft, so muss ich Sie an das dafür zuständige Landwirtschaftsministerium verweisen, da mir diese Planungen nicht bekannt sind. Das Umweltministerium wird erst einbezogen, wenn es um die immissionsschutzrechtlichen Genehmigungen geht.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Methling