Frage an Wolfgang Methling von Hans-Werner R. bezüglich Recht

Sehr geehrter Herr Dr. Methling!

Für mich doch einigermaßen überraschend, lese ich hier unter kandidatenwatch Ihre folgende Aussage:

*Meine Partei hält eine kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte der DDR, mit obrigkeitsstaatlichem Sozialismus und den Strukturelementen des Stalinismus, für unabdingbar. Sie hat sich von Beginn an für die Ahndung politischer Verbrechen und für die Rehabilitierung und Haftentschädigung von Menschen eingesetzt, die Opfer politischer Repression wurden.
Meine Folgerung: Sollten sich die Dinge so verhalten, wie Sie andeuten, hätten die zu Unrecht kriminalisierten Bauern Anspruch auf Rehabilitierung.....*

Mit dieser zentralen Aussage stellen Sie aber doch die "demokratische" Bodenreform der SED völlig in Frage. Wie Sie doch sehr genau wissen, wurde eine mißliebige Gesellschaftsschicht, die Junker bzw. Großgrundbesitzer, ohne rechtsstaatliches Verfahren kriminalisiert, vertrieben bzw. interniert und enteignet.

Vormalige Eigentümer mit einer Betriebsgröße von 99 ha Land erhielten nach der Wende ihre Betriebe vollständig zurück; Betriebe mit 101 ha Betriebsgröße blieben aber vollständig enteignet.

Möchten Sie etwa abstreiten, daß diese (über 100 ha) Landwirte in der SBZ bzw. DDR Opfer einer pauschalen strafrechtlichen politischen Repression wurden, deren Folgen bis heute andauern?

Ich darf also unterstellen, daß Sie sich auch für die strafrechtliche Rehabilitierung und Wiedergutmachung dieser politischen Verbrechen einsetzen. In einem Rechtsstaat darf es eine pauschale Diskriminierung und Kriminalisierung einer ganzen Bevölkerungsguppe (hier: die Großbauern, die im Vergleich zu den kommunistischen LPG wahre Zwerge waren) nicht geben. Was denn unterscheidet einen redlichen Deutschen in der realen SED-Diktatur von einem redlichen Juden in der realen NS-Diktatur, Herr Dr. Methling? - Die Straf-Reha ist es!

www.Sozialisten.de nährt aber berechtigte Zweifel...!

Grüße
H.-W. Reich