Frage an Wolfgang Methling von Helmut P. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrter Herr Minister,
in Ihrem Wahlprogramm der PDS geht es u. a. auch um die Gerechtigkeit.
Welchen Standpunkt vertritt Ihre Partei in Hinsicht der EU-Ausgleichszahlungen zu Arbeitsplätzen?
Im Artikel der OZ vom 08.08.2006 wurde ein Betrieb vorgestellt, der 1400 ha mit 4 AK bewirtschaftet.
1400ha X 300,00 € Ausgleichszahlungen / ha = 420 T€
420000 : 4 AK 5000 € / AK
105000 - 20000,00 € Jahresbruttogehalt = 85000 €
Einnahmen ohne Produktion.
Ist das nicht eine Umverteilung von unten nach oben ?
Empfinden Sie dieses als gerecht ?
Mit freundlichen Grüssen
Bauer Precht
Sehr geehrter Herr Precht,
zunächst möchte ich mich für Ihr Interesse bedanken. Den Artikel der Ostseezeitung habe ich ebenfalls gelesen. Er kam an dem Tag, als eine Gruppe der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (ABL) in Mecklenburg-Vorpommern mit mir zu einem Gespräch zusammengetroffen ist. Natürlich war das Thema "Gerechtigkeit bei der Verteilung der EU-Agrarbeihilfen" ein wichtiger Gesprächsgegenstand. Ich vertrete den Standpunkt, dass zu den Kriterien, die zum Erhalt der Beihilfen berechtigen, auch die Anzahl von Arbeitsplätzen gehören sollte. Bei der übrigen Wirtschaftsförderung ist dies schon seit langem Praxis in unserem Land. Deshalb sollte ein solches Vorgehen auch in der Landwirtschaft möglich sein. Sie wissen sicher, dass bei den Agrarsubventionen, die EU die Regeln bestimmt. Aber ich denke, dass das Land in der konkreten Ausführung darauf Einfluss hat und nehmen muss. Eine Verständigung dazu muss zwischen allen Beteiligten hergestellt werden. Diese Aufgabe steht konkret nach den Wahlen an.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Methling