Frage an Wolfgang Heubisch von Birgitta G. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrter Dr. Heubisch,
das massenhafte Bienensterben in diesem Frühjahr ist Ihnen sicher nicht entgangen.
"Grund für das Bienensterben ist der im Pflanzenschutzmittel "Poncho" enthaltene Wirkstoff Clothianidin, wie das Julius-Kühn-Institut nachgewiesen hat. Das Mittel, das für die Behandlung von Maissaatgut zugelassen ist, haftete nicht ausreichend an den Maiskörnern. Bayer CropScience spricht "von einem technischen Fehler" beim Beizvorgang, der in der Verantwortung mehrerer Saatgutmittelanbieter liege. (FAZ)
Rund ein Drittel der globalen Lebensmittelproduktion und wahrscheinlich zwei Drittel der wichtigsten Nahrungspflanzen sind von Bestäuber-Insekten -und dabei insbesondere von Bienen abhängig. Der Schlüsselfaktor ist allerdings nicht die Gesamtzahl der Bienen, sondern die Vielzahl der verschiedenen Arten, berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scientist. Das Problem dabei sei jedoch, dass die Biodiversität der Bestäuber-Insekten dramatisch abnehme, wie Studienautor Patrick Höhn vom Fachgebiet Agrarökologie der Universität Göttingen www.uni-goettingen.de berichtet.
Trotz all dem ist – bereits nach 6 Wochen - der besagte Wirkstoff wieder zugelassen!
http://www.taz.de/1/zukunft/umwelt/artikel/1/bienen-killer-zurueck-auf-dem-acker/
Es gibt durchaus Alternativen zur Saatgutbeizung. Dazu zählt insbesondere eine dreigliedrige Fruchtfolge, bei der auf einem Acker nur alle drei Jahre die gleiche Kultur angebaut wird.
Ist die Macht der Konzerne so groß, dass PolitikerInnen nicht widerstehen können?
Widerstand kommt hauptsächlich von Bioverbänden und NGO- Organisationen.
"Eine Bundesbehörde darf vor dem massiven Lobbydruck der Herstellerfirma nicht einknicken", sagte Leif Miller, Geschäftsführer des Naturschutzbundes (Nabu).
Warum wird dann eigentlich noch gewählt?
B. Grießer
Sehr geehrte Frau Grießer,
herzlichen Dank für Ihre Frage.
Ja, ich habe die Diskussion in den Medien verfolgt.
Der Schutz unserer Umwelt, und darin schliesse ich Insekten ausdrücklich ein, ist mit ein wichtiges Anliegen.
Ich plädiere entschieden dafür, dass dieser Fall von den zuständigen Behörden verantwortungsvoll geprüft, behandelt und die notwendigen Schritte nachhaltig eingeleitet werden.
Als Kaufmann und Zahnarzt verfüge ich in dem konkreten Fall leider nicht über die notwendige Fachkompetenz, dieses Thema inhaltlich beurteilen zu können.
Bei derartig komplexen Fragestellungen werden verantwortungsvolle Politiker normalerweise fachkundige Ratgeber hinzuziehen. Ich persönlich würde mir alle unterschiedlichen Positionen anhören, um mir eine möglichst fundierte Meinung bilden zu können.
Das habe ich bisher nicht tun können. Die notwendigen Ressourcen hierzu stünden mir auch erst als Abgeordneter zur Verfügung.
Ich kann Ihnen aber versprechen, dass ich meine Entscheidung in jeden Fall unabhängig treffen würde. Das habe ich mein Leben lang so gehalten und habe nicht vor, dies zu ändern.
Geben Sie mir Ihre Stimme am 28. September und Sie können sich sicher sein, mit mir einen unabhängigen und verantwortungsbewussten Vertreter im Bayerischen Landtag zu haben.
Dafür Danke!
Ihr
Dr. Wolfgang Heubisch