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Wolfgang Hellmich
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Frage von Stefan R. •

Frage an Wolfgang Hellmich von Stefan R. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Herr Hellmich,

Die Pläne "WLAN in alle Klassenzimmer" alarmiert Ärzte und Wissenschaftler, weil schädliche biologische Einflüsse durch die Funkstrahlung nachgewiesen wurden, ähnlich wie bei Mobilfunk.
https://www.diagnose-funk.org/themen/mobilfunk-anwendungen/wlan-an-schulen

Konkrete Frage an Sie: Sind Ihnen die dort angeführten Studien und Warnungen (auf besagter Quelle weiter unten) schon bekannt gewesen, und warum wurden sie offenbar bislang nicht umgesetzt?

Auch die Info des Wissenschaftlichen Dienstes 049/19, die Sie sicher erhalten haben, nennt ungeklärte Risiken speziell bei Kindern (Seite 9, 10), die sich zwar auf Mobilfunk beziehen, aber meines Wissens genauso für WLAN Gültigkeit haben. Ferner Indizien für Beeinflussung der Gehirn-Durchblutung, der Spermienqualität, DNA-Schädigung etc.
- http://www.aerzte-und-mobilfunk.eu/ausgewaehlte-studien/mobilfunk-grenzwerte-gesundheit-risiko-vorsorgewerte/
https://www.bundestag.de/resource/blob/651456/6e823f50f134f303e2197e0c823fac22/WD-8-049-19-pdf-data.pdf

Seit 2013 verweigern weltweit alle Rückversicherungen eine Schadensdeckung für Funkstrahlungen, Swiss Re warnt vor langfristig schweren möglichen Auswirkungen.
http://files.newsnetz.ch/upload//3/0/30072.pdf (S. 6)

Telekom warnt vor eigenen WLAN-Routern.
https://www.diagnose-funk.org/publikationen/artikel/detail&newsid=1221

Israel verbannt WLAN aus Schulen.
https://www.facebook.com/ruedigerdahlke/posts/handy-strahlung-es-tut-sich-etwasdie-stadt-haifa-in-israel-gab-bekannt-dass-sie-/1155623804481934/

Zweite Frage: Was können Sie angesichts dieser Fakten zusätzlich noch unternehmen, um für den Internet -Ausbau in den Schulen unschädliche Alternativen zu forcieren, z.B. Kabelgebundenes LAN oder optische (Infrarot) Verbindung, um den WLAN-Ausbau abzuwenden ?

mit freundlichen Grüßen

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr R.,

vielen Dank für Ihre Anfrage über abgeordnetenwatch.de Zum Thema „W-LAN im Klassenzimmer“.

Da durch W-LAN mittels hochfrequenter elektromagnetischer Felder Informationen kabellos übermittelt werden, gelten bei den Strahlungsstärken von Routern besondere Richtlinien, die aus gesundheitlichen Gründen nicht überschritten werden sollten. Für W-LAN sind laut dem Bundesamt für Strahlenschutz die Frequenzbereiche 5,150 bis 5,350 sowie 5,470 bis 5,725 GHz zulässig. W-LAN-Router erreichen in den meisten Fällen die angegebenen Grenzwerte nicht.

Dennoch weist auch das Bundesamt für Strahlenschutz darauf hin, dass eine unmittelbare permanente Aussetzung von Strahlung nicht förderlich ist.

Der SPD ist diese Empfehlung bekannt und sie wird von ihr berücksichtigt. Zusätzlich hat Gustav Herzog, MdB, im Rahmen der Arbeitsgruppe Verkehr und digitale Infrarstruktur eine Gesprächsreihe initiiert, in der fachgerecht über die Auswirkungen von hochfrequenter elektromagnetischer Strahlung diskutiert wird.

An bestimmten öffentlichen Einrichtungen ist es strukturbedingt sinnvoll, kabellos Zugriff auf Informationen zu haben. Gerade an Bildungseinrichtungen wie Universitäten, Schulen und Bibliotheken wird der freie Zugang zu W-LAN als Qualitätsmerkmal geschätzt.
Ich bitte Sie daher zu beachten, dass sich in dem von Ihnen beschriebenen Fall der konkrete Nutzen von W-LAN in Schulen mit nicht belegten aber möglichen Gesundheitsrisiken die Waage halten muss.
In diesem Sinne wird sich die SPD für eine seriöse Beurteilung der Funksignale einsetzen und im Interesse der Bürgerinnen und Bürger zugleich die Gesundheit, wie auch die modernste Ausstattung an Schulen berücksichtigen.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang Hellmich, MdB

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