Frage an Wolfgang Hellmich von Sabine W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Lieber Herr Hellmich,
werden Sie auch dieses mal wieder mit Ja stimmen bei der Frage nach dem Kredit für Griechenland?
Entschieden hat sich das griechische Volk bereits und Abstimmungen diverser Online-Plattformen deuten auch in den Reihen des deutschen Volkes auf den Wunsch nach einem Nein.
Mich interessiert Ihre Sichtweise der Dinge.
Mit freundlichen Grüßen
Sabine Wigges
Sehr geehrte Frau Wigges,
ich danke Ihnen für Ihre Anfrage.
In der Tat habe ich bei der namentlichen Abstimmung im Rahmen der Sondersitzung am 17. Juli 2015 der Erteilung eines Mandates über weitere Verhandlungen mit der griechischen Regierung zugestimmt. Nach wie vor bin ich der Überzeugung, dass ein Verbleib Griechenlands in der Eurozone verglichen mit dem Szenario eines Ausscheidens Griechenlands aus der Währungsunion auch weiterhin die erstrebenswertere Lösung bleibt. Welche Konsequenzen letzteres nach sich ziehen würde, ist nahezu unkalkulierbar.
Neben finanziellen Erwägungen, geht es dieser Tage nicht zuletzt darum, den europäischen Solidaritätsgedanken zu stärken.
Mir ist bewusst, dass der gesamte Sachverhalt kontrovers diskutiert wird. Dennoch ist nach neuesten Umfragen, wie etwa jenen von Infratest Dimap im Rahmen des ARD-DeutschlandTRENDS vom 13. Juli 2015 eine Mehrheit der Bevölkerung weiterhin für eine Unterstützung Griechenlands und den Verbleib des Landes in der Währungsunion. Dies sollte selbstredend nicht den Blick darauf verstellen, dass es in Griechenland massiven Handlungs- und Reformbedarf gibt.
In dieser Woche wird nun über weitere Maßnahmen verhandelt. Möglicherweise wird dann in einer kommenden Sondersitzung des Deutschen Bundestages über ein weiteres Hilfspaket abgestimmt.
Ich hoffe, Ihnen meine Haltung etwas näher gebracht zu haben. Sollten Sie weitere Fragen haben, können Sie sich jederzeit gerne wieder an mich wenden.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Hellmich, MdB