Frage an Wolfgang Götzer von Gillert E. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Dr. Götzer,

schon vor drei Jahren habe ich an Sie die Frage wegen des Hauses der Heimat gestellt. Bis heute gab es ihrerseits keine Antwort.

Die Deutschen aus Russland in Landshut brauchen kein Museum in Form des heutigen brüchigen Hauses. Ein lebendiges Haus, wo wir unsere Zugehörigkeit, unsere Kultur und deutsche Sprache erlernen und pflegen können, ist unser Weg. Wer ist in unserer Heimatstadt verantwortlich für die Misere, die uns das neue Zuwanderungsgesetz angetan hat? Das von der Stadt finanzierte Haus International für die 1000 Ausländer floriert. Was ist mit den 12000 Vertriebenen, den Deutschen aus Russland, so heißen wir korrekt und diesen Namen kann uns kein Gesetz aberkennen? Wo ist unser Zuhause in Landshut und wer kümmert sich um uns?

Hat die CSU uns auch örtlich verraten? Erst hieß es, weil wir die letzten und so viele sind, da haben wir im Hause der Heimat sowieso kein Platz. Seit drei Jahren gibt es in Landshut keine einzige neue Aussiedlerfamilie. Früher war unser Schwerpunkt, sich um die neuen Familien zu kümmern. Heute wollen und können wir Integration leben: unsere deutsche Identität wahren, die deutsche Sprache als öffentliche Sprache gebrauchen, die Sitten und Bräuche kennenlernen und an die nachkommende Generationen weiter geben, unsere Heimat lieben und schätzen lernen. Ist das möglich ohne örtliche Bindung , ohne einen Ort, wo unsere Leute wissen, da gehöre ich hin? Zum 01.03.08 mußte unsere Ortsgruppe die letzte Bleibe in Landshut räumen, das Z: 120, in der VHS. Und wieder hieß es, aus Platzgründen. Ab jetzt haben wir gar keine Präsenz in Landshut. In den Zeiten, wo im Herzen Münchens eine auf dem neuesten Stand Synagoge entstanden ist, leidet unsere deutsche Minderheit an der Heimatlosigkeit und Inakzeptanz. Können sie mir bitte darauf eine Antwort geben, wie wir uns fühlen und ob unsere Politiker nicht vergessen haben, dass sie geschworen haben, dem eigenen Volke zu dienen.

Vorsitzende der Ortsgruppe der Landsmannschaft der DaR.