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Wolfgang Gerhardt
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Frage von Uwe S. •

Frage an Wolfgang Gerhardt von Uwe S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

"Es ist selten, daß eine Freiheit irgendwelcher Art mit einem Schlage verlorengeht." David Hume

Sehr verehrter Herr Dr. Gerhardt,
Autoren schreiben über die Kriminalgeschichte des Christentums (Deschner), über deutsche Sozialgeschichte (Wehler), über Rechtsphilosophie (z. B. Habermas, Faktizität und Geltung) oder über Wirtschaft (z. B. Remsperger, Geldmengenregel und trendorientierte Fiskalpolitik). Stellen Sie sich bitte vor, diese Autoren schrieben über islamische Kriminalgeschichte, über arabische Sozialgeschichte, über die islamische Rechtsordnung oder Wirtschaftsvorstellungen im Islam vom Standpunkt des westlichen Wissenschaftsverständnisses. Sie tun es nicht. Eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Islam würde für viele westliche Intellektuelle das Todesurteil bedeuten. Das gilt auch für Künstler und Komiker.
Was gedenken Sie, als prominentes Mitglied der liberalen Partei Deutschlands, gegen den schleichenden Verlust der Freiheit zu unternehmen?
Wie, glauben Sie, kann man eine demokratiefeindliche, aufklärungsfeindliche und emanzipationsfeindliche Herrschaftsform der Vormoderne in die Schranken weisen und die Werte der Aufklärung verteidigen?

Mit freundlichen Grüssen
Uwe Schärf

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Schärf,

der frühere Limburger Bischof Franz Kamphaus hat in einer bemerkenswerten Rede einige Grundsätze, die unverrückbar für den Dialog zwischen den Moslemen und der westlichen Wertegemeinschaft stehen, benannt. Sie sind das Festhalten am sekularen Staat, die Toleranz ja die Förderung auch von religiösen Bekenntnissen soweit sie auch den Menschenrechten entsprechen und die Menschenrechte respektieren, allerdings die Nichtakzeptanz von religösen Bekenntnissen, die die Menschenrechte verletzen und die eine konfrontative Weltsicht beinhalten. Ich engagiere mich seit Jahren in diesem Dialog auf der Ebene der Liberalen Internationale wie auch in der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik. Eine Ausarbeitung, die dieses Thema mitbehandelt füge ich Ihnen bei.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Dr. Wolfgang Gerhardt MdB