Frage an Wolfgang Gerhardt von Luis Alberto Fernández V. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Abgeordneter,
haben Sie recht vielen Dank für Ihre Antwort vom 31.05.2010.
Nach den Vorstellungen vom ehemaligen Präsidenten der USA, John F. Kennedy, sollten sich Liberale, für den er sich selbst gehalten hat, von den übrigen Weltanschauungen darin unterscheiden, daß sie aktionsorientiert und tatkräftig sind, anstatt dumm herumzusitzen und dabei unzählige philosophische und politische Postulate aufzuwerfen, die vielleicht stimmen oder nicht (vgl. http://www.liberalparty.org/JFKLPAcceptance.html ).
Ich sehe, daß Ihr Programm, das Sie in Ihrer vorgenannten Antwort kurz umrissen haben, einen Plan – und auch noch eine „Strategie“ so, wie ein bereits abgelaufener Kursus bei der virtuellen Akademie hieß – braucht.
Wie kann man denjenigen, die keine Freiheit haben, Freiheit geben? Damit meine ich in erster Linie den Erwerb der geistigen Freiheit, die auch armen Menschen zugutekommen könnte. Es sieht so aus, als ob man sagen würde: Deutschland braucht Entwicklungshilfe, die nicht ohne gewisse pädagogische Elemente erfolgen kann.
Wie sieht diese Hilfe zur Ausübung des Selbsthilferechts aus? Was sind Ihre Etappen? Wie soll sie verwirklicht werden? Denn in der Tat ist der Untertanengeist in Deutschland recht mächtig.
Denn wer sich selbst „Entwicklungshilfe“ verabreicht, kann andere bei der persönlichen Entwicklung unterstützen. Wer nicht, der handelt amtsanmaßend und kompetenzüberschreitend. Die übrigen Parteien haben keine Plan, der geeignet ist, den Armen zu helfen. Es ist also nicht verkehrt, wenn ich z.B. zu der sogenannten „Partei der Reichen“ gehe und bitte, daß sie den Armen hilft? Damit überschreite ich zwar eine konfessionelle Grenze, aber diese Handlung würde z.B. ausgerechnet John Stuart Mill gutheißen, der von „attorneyship“ spricht.
Darum erlaube ich mir die Nachfrage: Wie sieht dieser Plan aus?
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Luis Fernández Vidaud