Frage an Wolfgang Gerhardt von Peter F. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Dr. Gerhardt,
vor einigen Tagen haben Sie einen Artikel in der FAZ geschrieben, der mögliche Griechenland-Hilfen zum Gegenstand hatte. Hier hatten Sie ausgeführt, welche Konsequenzen Hilfen haben könnten und welchem Geist sie entspringen (Wirtschaftsregierung, Transferunion, etc.). In einem Leserbeitrag hatte ich Sie gefragt, ob Sie Ihren Worten auch Taten folgen lassen würden und Ihrer bekundeten Überzeugung auch durch ein "Nein" - auch entgegen der Fraktionsdisziplin - bei der Abstimmung Ausdruck verleihen würden. Leider habe ich nie eine Antwort von Ihnen erhalten.
Meine Frage ist: Wenn Sie so einen Artikel schreiben konnten und der Ihre Überzeugungen darstellte, wie konnten Sie mit "ja" stimmen? Ein Hinweis auf Ihre persönliche Erklärung stellt für mich übrigens keine Antwort dar. Mir ist unklar, wie man Griechenland Hilfen in einem Kommentar der FAZ ablehnen und dann später dafür stimmen kann.
Ferner: Sind Sie der Ansicht, dass die Bundesbürgschaften nicht in Anspruch genommen werden?
Meinen Sie, dass es das Vertrauen in die Demokratie und den Euro aushöhlt, wenn sich der Staat selbst zumindest in die Nähe des Rechtsbruchs rückt und zudem Entscheidungen gegen die ganz überwiegende Mehrheit der Bevölkerung getroffen werden?
Mit freundlichen Grüßen