Frage an Wolfgang Bergmann von H. Josef O.
Sehr geehrte Herr Bergmann,
die Bundeswehr wirbt an Schulen und sogar Kindertagesstätten in Nordrhein-Westfalen um Nachwuchs für die kämpfende Truppe der Bundeswehr. Obwohl Jugendliche mit 17 Jahren weder Auto fahren noch wählen dürfen, können Sie sich bei der Bundeswehr verpflichten. Dies erscheint mir nicht richtig, da Auftrag der Schule ist, Kinder und Jugendliche zu einem friedfertigen und kooperativen Verhalten zu erziehen.
Auch in Nordrhein-Westfalen gibt es eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Bundeswehr und dem Kultusministerium, die der Bundeswehr den Zugang zu den Schulen ermöglicht.
Ich möchte von Ihnen gerne wissen, welche Meinungen sie zu diesem Themenkomplex haben.
Sind sie bereit, auf eine zukünftige Landesregierung einzuwirken, diese Kooperation mit der Bundeswehr zu beenden?
Gerade im Hinblick auf das Glück, seit mehr als 70 Jahren keinen Krieg mehr in Deutschland gehabt zu haben, frage ich sie ebenfalls: Sind Sie bereit, die friedenspolitische Erziehung durch die Schule zu stärken und Kinder und Jugendliche zur gewaltfreien Lösung von Konflikten zu erziehen?
Mit freundlichen Grüßen
Josef O.
Sehr geehrter Herr O.,
auch wir finden die Bundeswehr hat in Kindertagesstätten, Schulen und Universitäten nichts zu suchen.
Wir sind auch gegen jede Kooperation von Universitäten und Hochschulen mit der Bundeswehr und dem Militärisch-industrieller Komplex.
Die Bundeswehr darf nicht als Abenteuerspiel angesehen werden, sondern als das was sie ist. Die Bundeswehr beteiligt sich nach über 70 Jahren wieder an der Tötung von Menschen für Rohstoffe und wirtschaftlichen Einfluss in der Welt.
Friedenserziehung muss mit einer der Schwerpunkte in der Erziehung junger Menschen sein.
Statt immer mehr Geld für die Bundeswehr und Kriege auszugeben, müssen für junge Menschen andere Perspektiven geschaffen werden.
Mit freundlichem Gruß
Wolfgang Bergmann