Frage an Wolf Bauer von Seniorenverband BRH Hans B. bezüglich Soziale Sicherung
Die Bundesregierung will zur Finanzierung der defizitären Pflegeversicherung den Versicherungsbeitrag nicht unerheblich anheben und dies den in den letzten Jahren ohnehin schon über Gebühr belasteten Rentnern und Pensionären ohne Ausgleich erneut aufhalsen. Sehen Sie hierin nicht eine gewissen Altenfeindlichkeit und würden Sie es als falsch bezeichnen, wenn ich Ihnen einen totalen Verlust von Unrechtsbewusstsein zu sprechen?
Und sehen Sie nicht die Gefahr, dass die Zahl der Unzufriedenen weiter wächst und wieder viele der neuen Partei "Die Linke" zu laufen? Könnten Sie sich deshalb dafür entscheiden, diesmal als Volksvertreter Ihres Wahlkreises mit einem deutlichen "Nein" zu stimmen?
Mit freundlichen Grüßen
Seniorenverband BRH
Hans Burggraf
Sehr geehrter Herr Burggraf,
vielen Dank für Ihre Frage bezüglich der Reform der Pflegeversicherung.
Bei allem Verständnis für Ihre Kritik, bitte ich zu berücksichtigen, dass die Reform gerade dem Wohle der älteren Menschen, die vor allem auf eine gute funktionierende Pflegeversicherung angewiesen sind, dient. Der von Ihnen kritisierten Beitragssatzerhöhung um 0, 25 % stehen Leistungsverbesserungen in der Pflegeversicherung gegenüber. Seit 1995 gab es bei der Höhe der Leistungen der Pflegeversicherung keine Veränderungen. Sie unterliegen daher einem schleichenden Wertverfall und bedürfen der Anpassung. Mit der Reform der Pflegeversicherung soll der Grundsatz „ambulant vor stationär“ gestärkt werden. Die Rehabilitations- und Präventionsanstrengungen der Pflegebedürftigen werden unterstützt sowie die Leistungen individuell auf die Bedürfnisse der Menschen ausgerichtet. Der besondere Hilfe- und Betreuungsbedarf der Demenzkranken soll künftig besser berücksichtigt werden. Ingesamt leisten wir damit einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Weiterentwicklung der Pflegeversicherung.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Wolf Bauer