Frage an Wolf Bauer von nikolaus w. bezüglich Gesundheit
Weshalb werden sehr unfallträchtige Sportarten nicht aus dem Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen entfernt, sondern den Ausübenden empfohlen, sich dafür extra zu versichern? Als Beispiel lt. ARD-Report vom 22.O1.O7 21.45 Uhr die erschreckend hohe Zunahme schwerster Verletzungen auf den mangels Naturschnee mit Kunstschnee präparierten Pisten in den Alpen !!!
In diesem Zusammenhang stellt sich m.E. auch die Frage, wie sich diese kostspieligen Methoden mit dem , besonders von den "Grünen" geforderten NATURSCHUTZ vereinbaren lässt.
Sehr geehrter Herr Dr. Bauer,
die mit der Gesundheitsreform befassten Politiker sollten wenig- stens dafür sorgen, dass die unfallträchtigsten Sportarten extra zu versichern sind.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg in Berlin!
Mit freundlichen Grüßen
Nikolaus Wolf
Sehr geehrter Herr Wolf,
vielen Dank für Ihre Anfrage zur Gesundheitspolitik. Selbstverschuldete Krankheiten oder Verletzungen aus der Erstattungspflicht zu streichen, ist ein Ansatz, der seit Jahren in der Politik diskutiert wird. Bereits heute ist gemäß § 52 SGB V eine Leistungseinschränkung möglich, wenn sich ein Versicherter eine Krankheit vorsätzlich zugezogen hat. Im gerade verabschiedeten Gesundheitsreformgesetz wurde § 52 dahingehend ergänzt, dass sich Patienten bei Krankheiten, die sie sich durch Schönheitsoperationen, Piercing oder Tätowierungen zugezogen haben, an den Kosten beteiligen müssen.
Das Hauptproblem ist die Definition des Begriffs Risikosportart. Während Freecliming, Paragliding oder Motocross-Fahren relativ klar als solche zu erkennen sind, fällt mir die Beurteilung von Skifahren, Segelfliegen oder Tauchen schon schwerer. Es müsste also eine verbindliche, allgemein akzeptierte Liste der Risikosportarten erarbeitet werden. Dabei muss berücksichtigt werden, dass die weitaus meisten Unfälle in den populären Sportarten passieren, nämlich beim Fuß-, Hand-, Volley- und Basketball. Eine gänzliche Herausnahme von Sportunfällen würde dem Gedanken der Prävention durch sportliche Betätigung entgegenstehen.
Ich denke, dass dieses Thema auch in Zukunft diskutiert wird. Wenn die oben genannten Probleme gelöst sind, werde ich eine entsprechende Initiative gerne unterstützen.
Mit freundlichen Grüßen
Gez. Dr. Wolf Bauer, MdB