Frage an Winfried Scheuermann von André O. bezüglich Soziale Sicherung
Noch eine Frage habe ich an Sie wegen Ihres Christlichen Lebensbildes (das ich prinzipiell gutheisen kann).
Können Sie es gutheisen das jedes Jahr mehr Menschen in die Armut abrutschen, teilweise sogar obwohl sie arbeiten?
Und gedenken Sie gegen die gleichzeitige (damit zumeist verbundene) Kinderarmut zu tun?
Und drittens: Können Sie es gutheisen das seit nun fast 30 Jahren die Steuersätze von Vermögenden (die keine Chance in ihrem Leben haben das angesammelte Vermögen jemals wieder auszugeben) massiv gesenkt wurden und statt dessen die Abgaben- und Steuerlast der Ärmsten stiegen? (gemessen am Einkommen zahlen die oberen 10% der Großverdiehner ca. 10% an Steuern und Abgaben, die unteren 10% zahlen dahingenend rund 68%, Quelle: Statistisches Bundesamt, Einkommenssteuerstatistik)
Sehr geehrter Herr Ott, ihre Annahmen stimmen so nicht. In der zurückliegenden Steuerreform ist der Spitzensteuersatz wie der Eingangssteuersatz gesenkt worden. Danach trägt das oberste Zehntel der Steuerzahler über 50% der Einkommenssteuerlast. Das obere Viertel speist immerhin 75 % der der Steuerquelle. Praktisch keinen Obolus ans Finanzamt zahlt das Viertel der Steuerpflichtigen, das am wenigsten verdient. Wenn wir über Armut reden, müssen wir erst definieren, was unter Armut verstanden wird. Wenn kaum Wirtschaftswachstum herrscht und die Zahl der Arbeitslosen so hoch ist, wie sie ist, so nimmt die Zahl derjenigen zu, die in der Einkommensskala abrutschen. Deshalb brauchen wir dringend Wachstum.
Mit freundlichen grüßen
#Winfried Scheuermann