Frage an Winfried Hermann von Hans G. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Hermann,
als verkehrspolitischer Sprecher hätte ich gerne Ihre Ansicht zur Entlastung der B312 im oberen Echaztal (Ortsdurchfahrt Lichtenstein). Ortsumfahrung Pfullingen ist zu aller Zufriedenheit seit Jahren fertig, der Scheibengipfeltunnel in Reutlingen steht kurz vor dem Spatenstich und das obere Echaztal steht nur im "Weiteren Bedarf" des Bundesverkehrswegeplans.
Ein Plan besteht dafür noch nicht (nur Trassenvarianten).
Die Belastung der Ortsduchfahrten Unterhausen und Honau ist jetzt schon gewaltig (24000 PKW und 1400 LKW/Tag).
Eine Regionalstadtbahn auf die Alb würde m.E. hier zu keiner wahrnehmbaren Entlastung führen.
Ihre Vorstellungen zur Lösung dieses Problems würde mich daher interessieren.
Mit freundlichen Grüßen
Hans Gerstenmaier
Sehr geehrter Herr Gerstenmaier,
der Bundesverkehrswegeplan für den Zeitraum bis 2015 ist eine lange Liste von Bundesfernstraßen des "Vordringlichen Bedarfs" und des "Weiteren Bedarfs". Erstere sollen in diesem Zeitraum gebaut oder zumindest begonnen werden. Der Plan ist hoffnungslos unterfinanziert. Ich rechne damit, dass der Plan 2015 wohl gegen 2025 abgearbeitet werden könnte. Davor werden Projekte des "weiteren Bedarfs" nicht einmal geplant, es sei denn sie haben dazu eine ausdrückliche Genehmigung. In den nächsten Jahren wird die große Staatsverschuldung und die Wirtschaftskrise nicht nicht zur beschleunigten Abwicklung führen. Das ist für belastete Anwohner ein schlechter Trost.
Aber jede andere Antwort wäre unehrlich. Als Grüner bin ich auch überzeugt, dass es mit dem Straßenverkehr aufgrund des demografischen Wandels und der Klimakatastrophe nicht so weitergehen wird und kann. Es braucht ein Umdenken. Eine Regio-Stadtbahn in der Region kann eine gewissen Abhilfe schaffen, sie wird freilich nicht den Lkw-Verkehr reduzieren.
Mit freundlichem Gruß
Winfried Hermann