Frage an Winfried Bausback von Wilfried B. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrter Herr Minister!
Ihre Partei hat vor kurzem Aufsehen erregt mit dem Vorschlag (der "Forderung" ?), in den Familien deutsch miteinander zu sprechen.
Ich möchte gern annehmen, daß sich in dieser Idee eine gewisse Sorge um den Erhalt unserer kulturellen Identität im Zeitalter der totalen Globalisierung artikuliert. Allerdings liegt das innerfamiliäre Sprachverhalten unserer Landsleute doch ziemlich eindeutig außerhalb der praktischen Verantwortung einer bayerischen Landesregierung.
Ganz anders verhält es sich zum Glück mit der Verantwortung für die Erhaltung des Deutschen als Wissenschaftssprache an den Universitäten und Hochschulen des Landes. Da sollte ich nun also ganz beruhigt sein dürfen, solange diese Verantwortung bei der CSU liegt.
Nachrichten über Pläne, etwa an der LMU München unsere Landessprache ganz oder teilweise durch die Fremdsprache Englisch zu ersetzen, können daher keinesfalls der Wahrheit entsprechen. Sie wären also nur - Gerüchte?
Ich wage, es zu hoffen. Trotzdem: eine verbindliche Auskunft wäre mir erwünscht. Darf ich sie von Ihnen erwarten?
Bestes Gelingen aller guten (!) Vorhaben im neuen Jahr
wünscht Ihnen als einer Ihrer Wähler
mit freundlichen Grüßen
W. Bauer
Aschaffenburg
Sehr geehrter Herr Bauer,
zu Ihrer Anfrage vom 30. Januar 2015, für die ich Ihnen danke, kann ich Ihnen mitteilen, dass die Förderung der deutschen Sprache allgemein sowie als Wissenschaftssprache auf der einen Seite und die zunehmende Internationalisierung auf der anderen Seite aus meiner Sicht keine unvereinbaren Gegensätze darstellen. Es wird eine wichtige Aufgabe für die Zukunft bleiben, beides stets im Blick zu behalten. Das in Bayern für Hochschulangelegenheiten zuständige Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst verfolgt die von Ihnen thematisierten Bestrebungen von Universitäten und Hochschulen aufmerksam und kritisch.
Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Winfried Bausback