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Frage von Antje B. •

Frage an Willi Brase von Antje B. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Brase,

da unsere neue Bildungsministerin auf dieser Seite noch nicht erreichbar ist, stelle ich die Frage an Sie wegen Ihrer Mitgliedschaft im Bildungsausschuss.
Man hört immer wieder Klagen, ein hoher Teil der Schulabgänger habe keine ausreichende Schulbildung, um eine Ausbildung beginnen zu können.
Im Rahmen von einigen Jahren Jugendarbeit habe ich mitbekommen, dass in Bayern und Sachsen durchaus geistige Anforderungen für die Erlangung des Quali bzw. der mittleren Reife gestellt werden. Ihr Land nimmt ein Mittelfeld ein. In Baden-Würtemberg heißt es, dass einem Hauptschüler nicht zugemutet werden kann, mehr als 3-4 Worte pro Zeile zu lesen (Lehrerseminar Tübingen!), in Hessen teilte mir ein Schuldirektor mit, man könne von einem Hauptschüler nicht erwarten, dass er lesen oder ein ernstes Gespräch über Lebensfragen führen könne (Letztere Antworten halte ich für hoch arrogant, sie spiegeln aber Realitäten wieder).
Nun ist Bildung zwar Ländersache - Sehen Sie trotzdem Möglichkeiten, vom Bund her die Länder zu beeinflussen, dass sie nicht nur im Bereich der Hochschulen, sondern auch im Bereich der unteren Schulabschlüsse an vergleichbaren Anforderungen arbeiten?
Wie relevant schätzen Sie dieses Thema ein?

Mit freundlichen Grüßen,
Antje Beckers

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Beckers,

haben Sie vielen Dank für Ihre Nachfrage zum Thema Bildung und Schulen.

Es gibt diverse Möglichkeiten, wie der Bund den Übergang zwischen Schule und Beruf anders regeln könnte - zum Beispiel mit einer stärkeren Konzentration durch Reduzierung der Fördermaßnahmen im sogenannten Übergangssystem. Im Moment gibt es einen "Dschungel" an Maßnahmen, die das Ganze undurchschaubar machen. Ich denke, dass viele junge Menschen ausbildungsreif sind und sie den Anforderungen, die ihnen in einer Ausbildung gestellt werden, durchaus gewachsen sind. Vielmehr müsste man sich einmal die Frage stellen, ob auch die Betriebe von ihren Anforderungen her reif für Auszubildende sind.

Ich möchte Sie in diesem Zusammenhang auf meine Rede vom 17.1.2013 im Bundestag verweisen ( http://www.willi-brase.de/html/28451/welcome/Reden.html bzw. http://www.willi-brase.de/meldungen/27795/125632/Neues-Sonderprogramm-erhoeht-Gefahr-von-Mitnahmeeffekten.html ) und auf den dazugehörigen Antrag der SPD zu "Jugendliche haben ein Recht auf Ausbildung" ( http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/101/1710116.pdf ). In meiner Rede gehe ich ausführlicher auf die von Ihnen erwähnten Punkte ein.

Mit freundlichen Grüßen

Willi Brase MdB