Frage an Wilhelm Priesmeier von Bernhard G. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Priesmeier,
mich würde sehr interessieren, was denn aus dem Vorhaben von Heiko Maas, das millionenfache Töten von Küken in der industriellen Tierhaltung zu verbieten bzw. einzuschränken, geworden ist.
Leider konnte ich dazu keine konkreten Maßnahmen finden.
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen, da mir das Thema am Herzen liegt.
Mit freundlichen Grüßen
Bernhard Ging
Sehr geehrter Herr Ging,
Bund und Länder arbeiten bei diesem Thema Hand in Hand. Bereits im letzten Frühjahr hat sich daher der zuständige Landwirtschaftsminister Christian Schmidt mit seinen Länderkollegen darauf verständigt, diese nicht hinnehmbare Praxis zu beenden. Dafür benötigen wir aber noch weitere Forschungsergebnisse. Bereits seit mehreren Jahren fördert der Bund daher ein Forschungsvorhaben an der Universität Leipzig, dass zum Ziel hat, bereits im Ei das Geschlecht des nicht ausgewachsenen Kükens zu bestimmen.
Es gibt darüber hinaus Vermarktungsansätze für Hühnerrassen, deren weibliche Legehennen genügend Eier legen und deren männliche Broiler ausreichend Muskelmasse ansetzen. Verbraucherinnen und Verbrauchern muss aber klar sein, dass diese Geflügelprodukte ihren Preis haben.
Leider lassen sich die beiden Merkmale – hohe Legeleistung bei den weiblichen Hühnern, guter Muskelansatz bei den männlichen und weiblichen Hühnern - in der Zucht nur schlecht miteinander vereinbaren. Das führte in der Vergangenheit dazu, dass die landwirtschaftlichen Betriebe mit Eierproduktion andere Rassen eingestallt haben, als die Betriebe, die Masthähnchen produzieren. Diese Entwicklung hat wiederum dazu geführt, dass die männlichen Eintagsküken selektiert und getötet wurden.
Wir sind uns parteiübergreifend einig, dass der Bund nun schnellstmöglich Forschungsergebnisse vorlegen muss.
Unser Ziel bleibt es, das Töten männlicher Eintagsküken zu beenden.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Wilhelm Priesmeier
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