Frage an Werner Hoyer von Hauke F. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Hoyer,

herzlichen Dank für Ihre ausführliche Antwort auf meine Fragen zu REITs.
Leider vermag ich Ihre Argumentation nicht in allen Punkten zu folgen

>>REITs sind keineswegs ein neues Steuersparmodell.<<
Die Exit Tax sieht eine Halbierung des Steuersatzes für die Immobilienverkäufer vor. REITs zahlen weder Körperschafts- noch Gewerbesteuer, ergo handelt es sich doch wohl um ein Steuersparmodell.

>>Deutschland kann die Etablierung von REITs als Anlageklasse gar nicht verhindern. Das einzige, was wir verhindern können, ist, dass Deutschland ein Standort für REITs wird. Das Geschäft wird gemacht, nur eben nicht bei uns. Das würde dem Finanzstandort Deutschland schweren Schaden zufügen. <<
Immobilien werden seit langem auch von ausländischen Investoren in Deutschland gehandelt (-> die besonderen Steuervorteile für REITs werden Anlaß sein, diese auch für bestehende Immobilienfonds zu fordern, eine Bevorteilung von REITS wird rechtlich nicht zu begründen sein). Welchen spezifischen Schaden nimmt die deutsche Volkswirtschaft, wenn REITs nicht mit Steuergeschenken bevorteilt werden?

>>Durch REITs können (deutsche Unternehmen) ihre in Immobilien gebundenen Werte mobilisieren. Sie gewinnen so Liquidität und können die frei werdenden Mittel gewinnbringend in ihr Kerngeschäft investieren.<<
diese Argumentation hat sich bereits bei der Steuerbefreiung von Unternehmensverkäufen als nicht haltbar erwiesen. Leider hat dieses großzügige Steuergeschenk von rot-grün nicht zu einem Investitionsboom geführt. Warum soll das bei Steuergeschenken aus Immobilienverkäufen nun anders werden?

>>Deutschland kann die Etablierung von REITs als Anlageklasse gar nicht verhindern.<<
Der deutsche Bundestag ist frei, zu entscheiden, welche Gesetze erlassen werden und welche nicht. Ist der Einfluss der Finanzinvestoren schon so groß, dass die Abgeordneten nur noch deren Wünsche umzusetzen haben???