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Frage von Hans J. W. •

Frage an Werner Hoyer von Hans J. W. bezüglich Gesundheit

Wie stehen Sie zur Einführung des Kostenerstattungsprinzips bei der gesetzlichen Krankenversicherung und zur Abschaffung des bisherigen Systems mit Regelleistungsvolumina etc?
Befürworten Sie Medizinische Versorgungszentren mit Beteiligung von Kapitalgesellschaften oder setzen Sie sich dafür ein, dass nur durch die beteiligten Ärzte finanzierte MVZ gegründet werden dürfen?
Sind Sie für den Bestand der privaten Krankenversicherungen oder setzen sie sich für deren Abschaffung ein?

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Wilhelmi,

vielen Dank für Ihre Fragen zum Thema Gesundheit, die ich im Folgenden gerne beantworte:

1. Die FDP spricht sich für die Kostenerstattung auf der Basis einer leistungsgerechten Gebührenordnung aus. Sowohl Arzt als auch Patient müssen im vornherein genau wissen, was für die zu erbringenden Leistungen zu bezahlen ist. Das ist eine Grundvoraussetzung für wirtschaftlich verantwortliches Handeln.

2. Der Kapitalbedarf ärztlicher und zahnärztlicher Praxen wird in den nächsten Jahren weiterhin zunehmen. Von daher muss nach Lösungsmöglichkeiten gesucht werden, wie sich dies im ambulanten niedergelassenen Bereich finanzieren lässt. Beispiele wie eine Zusammenarbeit von Freiberuflern funktionieren kann, gibt es u. a. bei den Rechtsanwälten und Notaren. Auch Medizinische Versorgungszentren (MVZ) können eine sinnvolle Ergänzung sein. Es spricht nichts dagegen, wenn Ärzte verschiedener Fachrichtungen sich unter dem Dach eines MVZ zusammenschließen. Allerdings darf das nicht dazu führen, dass eine hervorragende Versorgung der Patienten untergraben wird. Wir begrüßen daher, wenn MVZ von Ärzten selbst getragen werden. Bestrebungen, die fachärztliche Versorgung nur noch an Krankenhäusern oder Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) ansiedeln zu wollen, tritt die FDP mit großem Nachdruck entgegen.

3. Eine Abschaffung der privaten Krankenversicherungen steht für uns nicht zur Debatte. Im Gegenteil, der Wettbewerb im Gesundheitssektor muss zum Vorteil aller gestärkt werden. Dazu gehört eine starke private Krankenversicherung. Zu einem fairen Wettbewerb im Gesundheitssektor gehört auch, den gesetzlichen Krankenkassen ihre Beitragsautonomie zu belassen und den bürokratischen und überflüssigen Gesundheitsfonds abzuschaffen. Die FDP ist gegen ein staatliches und zentralistisches Gesundheitswesen, das nur zu Mangelverwaltung, Zwei-Klassen-Medizin und längeren Wartezeiten führt.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Werner Hoyer