Frage an Werner Hoyer von Christian F. bezüglich Umwelt
Bei der anstehenden Bundestagswahl stellt die Umweltpolitik für mich das entscheidene Kriterium für meine Stimmabgabe dar. Insbesondere möchte ich, dass sich die nächste Bundesregierung entschlossener für den schnellen Ausbau erneuerbarer Energien einsetzt und auf Strom aus Kohlekraftwerken sowie Atomkraft so weit wie möglich verzichtet.
Deswegen interessiert mich Ihre Position zu diesem Thema. Wie möchten Sie in der nächsten Legislaturperiode den Ausbau erneuerbarer Energien fördern? Welche konkreten Maßnahmen sind geplant und wieviel Prozent den Strombedarf kann dadurch mit erneuerbaren Energien abgedeckt werden?
Sehr geehrter Herr Fuchs,
den Klima- und Ressourcenschutz bewertet die FDP als eine der weltweit herausragenden umweltpolitischen Herausforderungen unseres Jahrhunderts. Die FDP begrüßt die Beschlüsse des Europäischen Rates, bis 2020 den Ausstoß der Treibhausgase um zwanzig Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren, als ersten wichtigen Schritt. Wir brauchen einen Entwicklungspfad für 2050 mit einer Reduzierung um 60 bis 80 Prozent in den Industrieländern.
Mittelfristig brauchen wir einen Energiemix aus Erneuerbaren Energien, Gas, Kohle und Kernenergie. Langfristig strebt die FDP eine CO2-neutrale Energieversorgung an. Die Liberalen unterstützen den Ausbau der Stromproduktion aus Erneuerbaren Energien über das Erneuerbare-Energien-Gesetz. Zugleich setzen wir uns dafür ein, dass es zu keinen Überförderungen kommt. Parallel gilt es, die Strategie eines Stromverbundes mit Nordafrika mit Nachdruck weiter zu verfolgen, um auch solarthermische Kraftwerke für Deutschland nutzbar zu machen. Die Einspeisung von Biogas ins Gasnetz muss erleichtert werden. Auch die Nutzung von Wärme aus erneuerbaren Quellen muss deutlich besser gefördert werden.
Die Kernenergie brauchen wir als Übergangstechnologie, bis Erneuerbare Energien in ausreichendem Umfang grundlastfähigen Strom erzeugen oder die CO2-Abscheidung für Kohlekraftwerke großtechnisch zur Verfügung steht. Die Laufzeiten sicherer Kernkraftwerke müssen daher verlängert werden. Im Gegenzug müssen Betreiber einen Teil der finanziellen Vorteile an eine zu gründende „Deutsche Stiftung Energieforschung“ abführen, die innovative Energietechnologien, vorrangig Energiespeichertechnologien, fördert. Die FDP will die Kohleverstromung durch CO2-Abscheidung klimaverträglicher machen. Der Bau von Pipelines zum Transport von CO2 soll erleichtert werden.
Ich hoffe, dass Ihnen meine Ausführungen in der Kürze der Zeit ausreichen. Sollten Sie darüber hinaus Fragen zur Umweltpolitik haben, schreiben Sie mir doch eine E-Mail oder schlagen Sie im 5. Kapitel unseres Wahlprogramms ( http://www.deutschlandprogramm.de/files/653/Deutschlandprogramm09_Endfassun g.PDF ) die umwelt- und energiepolitischen Positionen der FDP nach.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Werner Hoyer