Frage an Walter Riester von Christof H. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Riester,
vielen Dank für Ihre Stellungnahme. Diese wirft allerdings eine dringende Nachfrage auf,welche Sie mir bitte gestatten mögen.
Ihr Hinweis auf Herrn Raffelhüschens widersprüchliche Argumentation impliziert die Voraussetzung, daß Herr Raffelhüschen in einer der beiden Varianten die Unwahrheit sagt.
Insbesondere bezüglich der Aussagen über Kürzungen der Rente.
Nehmen wir an Herr Raffelhüschen sagt die Wahrheit für die Fernsehjournalisten und die Rente ist tatsächlich nicht gekürzt worden. Warum sollte Herr Raffelhüschen dann aber ausgerechnet vor Vertretern der Versicherungen die Lüge verbreiten, es habe die größte Rentenkürzung in der Geschichte der BRD gegeben, und das müßten die Vertreter den Leuten jetzt klarmachen? Die Aussagen sind ja eindeutig.
Warum sollte Herr Raffelhüschen das jetzt tun? Vor allem wenn man daran denkt, daß es auch und vor allem Herr Raffelhüschen war, neben Herrn Miegel, Herrn Rürup, Herrn Sinn, Herrn Börsch-Supan und auch Ihnen, der immer wieder in der Öffentlichkeit die immer gleichen Argumente und Behauptungen bezüglich der gesetzlichen/kapitalgedeckten Rente aufgestellt und geäußert hat.
Und warum sollte der SR eine Kampagne fahren, obwohl das Interesse einiger der Genannten an einer Kampagne erkennbar wäre, während ich nach einem solchen Interesse beim SR vergeblich suche. Worin sollte das bestehen? Was die Motivation zur Kampagne betrifft, sehe ich beispielsweise bei Herrn Raffelhüschen, dessen Beziehungen zur Versicherungswirtschaft bekannt sind,deutlich mehr Potential.
Mit freundlichem Gruß
Christof Hogrebe
Sehr geehrter Herr Hogrebe,
ich werde mich auch weiterhin über tatsächliche oder vermeintliche Motive von Herrn Raffelhüschen nicht öffentlich äußern. Ich kann Sie nur erneut auf meine Darstellung der Rentenreform 2001 hinweisen. Alle dort gemachten Angaben sind jederzeit nachprüfbar und sie werden Ihnen unzweideutig belegen, dass die Reform zu keiner Verschlechterung des Zustandes der Rentenversicherung geführt hat.
Bezüglich der Motive des Saarländischen Rundfunks will ich auch nicht mutmaßen. Freie Meinungsäußerung beinhaltet natürlich, dass es unterschiedliche Meinungen gibt. Dies muss ich selbst dann hinnehmen, wenn die vertretenen Meinungen ganz offensichtlich mit tatsächlichen Fakten nicht übereinstimmen. Ich hatte schon im Herbst letzten Jahres den Redakteur der Sendung auf entsprechende Fakten hingewiesen, aber schon damals den Eindruck, dass diese Fakten nicht in die ganz offensichtlich von der Redaktion geplante Botschaft hineinpassen. Damit muss ich leider leben.
Mit freundlichen Grüßen
Walter Riester