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Walter Riester
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Frage von Leif Q. •

Frage an Walter Riester von Leif Q. bezüglich Kultur

Sehr geehrter Herr Riester!

Die politische Arbeit, die Sie und Ihre Kollegen in den anderen Parteien leisten, besteht zu einem grossen Teil aus Reden und Sprechen. (Warum gibt es dafür zwei Worte?)
Gibt es in Ihrer Partei Ambitionen eine Gesprächskultur zu schaffen, in der vermieden wird:
-zu beschuldigen?
-zu verurteilen?
-negativ über Personen zu sprechen?
,eine Gesprächskultur, die dem entspricht, was Psychologen Eheleuten empfehlen, um die Kommunikation und das Verständigen zu verbessern - eine gewaltfreie Kommunikation?
Vielen Dank für Ihre politische Arbeit und Ihre Aufmerksamkeit!
Leif Quellenberg

Portrait von Walter Riester
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Quellenberg,

ich bedanke mich für Ihre Anfrage. Das Anliegen Ihrer Anfrage kann ich gut nachvollziehen, da ich mich selbst mit Teilen der Gesprächskultur in der Politik sehr schwer tue. Mir fällt es ausgesprochen schwer, einen Debattenredner ernst zu nehmen, der von vorformulierten Redetexten abliest. Dies erlaubt ihm nicht in der Debatte Argumente der Mitdiskutanten aufzunehmen und er erweckt darüber hinaus den Eindruck, dies mit seinem vorformulierten Beitrag auch gar nicht vor zu haben. Ähnlich verhält es sich mit der von Ihnen beschriebenen Beschuldigungs- oder Verurteilungsrhetorik, zumal ich in meiner politischen Arbeit bisher die Erfahrung mache, dass keine Partei, keine Fraktion und nur wenige einzelne Politiker nur gut oder nur schlecht handeln. Tatsächlich aber erwecken viele Debattenbeiträge den Eindruck, die Schwarz-Weiss Meinung seihe vorherrschend. Was tun?

Sie fragen an, ob in meiner Partei Ambitionen bestehen eine andere Gesprächskultur zu schaffen. Dies kommt bezogen auf einzelne Fragen, die zu behandeln sind, häufiger vor. Allerdings gibt es sofort wieder Rückschläge, wenn von der konkurrierenden Partei dieses nicht in ähnlicher Form aufgenommen und honoriert wird, sondern der alte Stil kontert. Dabei schließe ich nicht aus, dass die für meine Partei beschriebenen positiven Vorstöße auch von anderen Parteien für sich in Anspruch genommen werden.

Letztlich ist es glaube ich Aufgabe des Einzelnen in der Politik Stehenden auch mit seiner Rhetorik als positives Beispiel aufzutreten. Ich möchte Ihnen zumindest versichern, dass es für mich persönlich in meinem eigenen Verhalten immer Anspruch war und auch in Zukunft seien wird.

Mit freundlichen Grüßen

Walter Riester