Frage an Volkmar Halbleib von Lukas B. bezüglich Energie
Sehr geehrter Herr Halbleib,
wie stehen sie zur verlängerten Laufzeit von Atomkraftwerken?
Wie könnte man ihrer Meinung nach den Ausfall an Strom (durch den Ausstieg aus der Atomkraft) beseitigen?
Wie sollte man den Umstieg auf alternative Energien finanzieren?
Mit freundlichen Grüßen
Lukas Bach
Sehr geehrter Herr Bach,
die Diskussion um die Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke, die derzeit geführt wird, gefährdet meines Erachtens die dringend gebotene Erschließung alternativer Stromerzeugungsquellen. Wir müssen die Stromerzeugung durch kommunale Stadtwerke insbesondere aus Blockheizkraftwerken und emissionsarmen Gaskraftwerken mehr fördern als bisher. Vermeintlich billiger Strom aus der Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken, würde diese Anstrengungen unterlaufen und ins Hintertreffen bringen.
Das gleiche gilt für die Anstrengungen Strom intellegent zu sparen, Strom zur Wärmeerzeugung durch andere nachwachsende Energie zu ersetzen und die einzelnen Stromerzeugungstechnologien besser zu vernetzen. Insgesamt ist die Atomkraft nicht nur eine gefährliche, sondern auch eine sehr teure Technologie- zumal ohne ein sicheres Endlager. Deshalb müssen wir geordnet aus dieser Technologie aussteigen. Zugleich müssen wir als hochindustrialisiertes Land wissen, dass für den Ausstieg aus der Atomenergie ein längerer und gut abgestützter Weg erforderlich ist, der auch vernünftige Übergangslösungen braucht. Insgesamt müssen wir Bürger und Unternehmen noch besser beraten und motivieren, wie man Strom sparen kann. Finanzielle Anreize für die Umstellung von Stromfressern auf stromsparende Geräte gibt bereits der Strompreis, dies müsste ergänzt werden um Förderprogramme des Staates. Das Energie-Einspeise-Gesetz ist eine vernünftige Grundlage für Erzeuger von Strom, das es fortzuschreiben gilt.
Im übrigen lade ich Sie sehr herzlich ein, Ihre Fragen auch mit Bundesumweltminister Sigmar Gabriel zu diskutieren: Am Sonntag, den 21. September von 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr im Bürgerspital Würzburg.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Volkmar Halbleib