Frage an Volker Schlotmann von Silke M. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrter Herr Schlotmann,
ich freue mich zu lesen (in Ihrer Antwort auf Herrn Wittenburgs Frage), dass Sie die deutliche Kennzeichnung von Lebensmitteln befürworten, wenn diese gentechnisch veränderte Organismen enthalten oder auch wenn die Tiere mit solchen gefüttert wurden, um so dem Verbraucher durch seine Kaufentscheidung eine gewisse Macht zu geben.
Als Einwohnerin des Landkreises Bad Doberan habe ich aber unmittelbar Versuchsflächen mit gentechnisch veränderten Pflanzen in meiner Nachbarschaft, auf deren Existenz ich durch Kaufentscheidungen praktisch keinen Einfluss nehmen kann. Es beruhigt mich auch nicht, dass diese Versuchspflanzen nicht in Lebensmitteln landen werden und es würde mich auch nicht beruhigen, wenn gentechnisch veränderte Pflanzen nur für die Verwendung als nachwachsende Rohstoffe angebaut würden. Meiner Meinung nach sind durch Pollenverwehungen, Bienenflug, ungewollte Samenverbreitung und andere Faktoren immer benachbarte Landwirte und auch einfache Menschen mit ihren Gärten bedroht, eine unerwünschte und eventuell nicht wieder rückgängig zu machende Kontamination zu erhalten. Und man denke nur an Imker!
Deshalb ist meiner Meinung nach die (Landes-)Politik gefordert, die Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft und die ländliche Entwicklung abzustecken. Werden Sie sich in der Landespolitik eher für die Förderung der Biotechnologie (insbesondere Gentechnologie) einsetzen, hinter der letztendlich wenige große, nur im eigenen wirtschaftlichen Interesse handelnde internationale Konzerne stehen - oder mehr für eine ländliche Entwicklung, die auch kleine Strukturen, regionale Kreisläufe und umweltfreundliche Entwicklungen unterstützt? Stichworte beispielsweise "2. Säule" der Gemeins. Agrarpolitik, Einsatz von Modulationsmitteln, möglichst hohe Weiterführung der Ökolandbauförderung?
Mit freundlichen Grüßen,
Silke Meinhardt