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Volker Schlotmann
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Frage von Thomas W. •

Frage an Volker Schlotmann von Thomas W. bezüglich Verbraucherschutz

Sehr geehrter Herr Schlotmann,

mit großer Sorge verfolge ich den Einzug der Gentechnik in die Landwirtschaft und damit in unsere Nahrungsmittel. Sollte es dazu kommen, dass gentechnisch veränderte Pflanzen in großem Stil angebaut werden, steigen Aufwand und Kosten, um Vermischungen zu vermeiden. Gentechnische Verunreinigungen könnten von der Ausnahme zur Regel werden. Der Einsatz von Gentechnik führt zu keiner Ertragssteigerung. Zudem fördert er die Zunahme großflächiger Monokulturen und steigert den Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel bereits nach einigen Jahren. Daraus gehen Lebensmittel hervor, deren Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit nicht geklärt sind. Das Faktum der Irreversibilität ist jedoch am tragischsten und lässt sich auch durch finanzielle Mittel nicht korrigieren.
Herr Schlotmann, ich frage Sie daher: Auf welche Landwirtschaftsform setzen Sie und wie wollen Sie diese zukünftig sicherstellen? Wie werden Sie sich dafür einsetzen, dass in kommunalen Einrichtungen gezielt gentechnikfreie Lebensmittel - das heißt keine gentechnisch veränderten Zutaten und keine Erzeugnisse von Tieren, die mit gentechnisch veränderten Pflanzen gefüttert wurden - angeboten werden? Und wie werden Sie dafür eintreten, dass kommunale Flächen gentechnikfrei bewirtschaftet werden?
Mit besten Grüßen,
Thomas Wittenburg

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Wittenburg,

Sie berühren mit Ihrer Frage ein sensibles und kontrovers diskutiertes Thema. Ich teile Ihre Bedenken hinsichtlich des Einsatzes grüner Gentechnik in der Nahrungsmittelkette. Nach meiner Ansicht reichen die wissenschaftlichen Erkenntnisse derzeit nicht aus, um eine gesundheitliche Gefährdung der Verbraucher absolut auszuschließen.
Darüber hinaus sehe ich auch die Gefahr, dass bei dominantem Einsatz grüner Gentechnik, die Bauern in fatale Abhängigkeiten gegenüber den entsprechenden Saatgutherstellern geraten könnten. Dennoch sind wir an europäisches Recht gebunden, welches den Anbau zugelassener gentechnisch veränderter Pflanzen erlaubt. An dieser Stelle hat der Verbraucher die Macht, sich gentechnisch veränderten Nahrungsmitteln zu verweigern, wenn es ihm die Kennzeichnung erlaubt. Ich bin deshalb für eine klare Kennzeichnungspflicht der Nahrungsmittel, wenn schon in den Vorstufen der Herstellung gentechnisch veränderte Pflanzen als Tierfutter verwendet wurden.
Allerdings sehe ich im Bereich der nachwachsenden Rohstoffe, vor allem für die erweiterte Nutzung erneuerbarer Energien, durchaus sinnvolle Anwendungsmöglichkeiten für die grüne Gentechnik. Zu Ihrer Frage: ich setzte auf Qualitätslandwirtschaft, sowohl im konventionellen Bereich als auch im Bio-Landbau.
Was die Bewirtschaftung kommunaler Flächen angeht, haben die Kommunen, eine entsprechende Beschlusslage vorausgesetzt, jederzeit die Möglichkeit, Pachtverträge abzuschließen, welche den Einsatz grüner Gentechnik ausschließen.

Mit freundlichen Grüßen
Volker Schlotmann