Frage an Volker Bouffier von Jörg M. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Bouffier,
nach der Verkürzung der Schulzeit um ein Jahr dürften Ihnen nun erste Erfahrungswerte vorliegen. Soweit ich aus dem Bekanntenkreis und von unserem Kinderarzt mitbekommen habe, ist die Umsetzung dieser Verkürzung wohl eher suboptimal gelaufen. Ab der dritten Klasse nicht sechs Stunden pro Tag, Hausaufgaben bis sich die Balken biegen (kein Nachmittag vor vier Uhr zum Spielen mit Freunden), drastischer Anstieg psychosomatischer Erkrankungen. Das sind die Informationen, die wir bekommen haben.
Sind das alles Einzelfälle? Liegen Ihnen andere Informationen vor? Wird in der nächsten Legislaturperiode an diesem Thema nochmals gearbeitet?
Sehr geehrter Herr Mackel,
seit 1999 hat die Hessische CDU die Gymnasien konsequent gestärkt. Die Leistungen hessischer Abiturienten können sich bundesweit und international wieder sehen lassen - im Gegensatz dazu galt ein "Hessen-Abi" zu rot-grünen Zeiten als nicht viel wert. Die neue Spitzenstellung hessischer Gymnasien haben wir erreicht durch eigene Lehrpläne und Stundentafeln für die Gymnasien, das Landesabitur zur Sicherung von Vergleichbarkeit und Qualität und spezielle Angebote zur Förderung besonders begabter Schüler in ganz Hessen
Wir haben als 13. von 16 Bundesländern das Abitur nach acht Gymnasialjahren (G8) ermöglicht, weil wir wollen, dass hessische Gymnasiasten die gleichen Chancen haben wie ihre Mitschüler in anderen Ländern. Jetzt müssen unsere Schüler nicht mehr ein Jahr länger als alle anderen in der Schule bleiben. Auch international ist G8 Standard. Das alles verschweigen SPD, Grüne und Linkspartei. Ihr Plan, das Abitur um ein Jahr zu verlängern, würde nicht nur einen Schulwechsel zwischen Hessen und anderen Bundesländern erheblich erschweren, sondern auch ein riesiges Chaos an den Schulen verursachen. Wir wollen nicht, dass die Hessen die Ältesten sind, wenn Sie ein Studium oder eine Ausbildung nach dem Abitur beginnen.
Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass diese Form der Chancengleichheit nicht auf dem Rücken der Schulkinder erreicht werden kann und soll. Um die Umsetzung des G8 für jedermann verträglich zu gestalten und die hohe Qualität unserer Gymnasien und des Landesabiturs weiter zu sichern wollen wir: unnötigem Nachmittagsunterricht vermeiden, die Lehrpläne ohne Qualitätsverlust gründlich entschlacken und 25 Mio. ? für neue Schulbücher und den Ausbau von Angeboten der Mittagsbetreuung investieren.
Mit freundlichen Grüßen
Staatsminister Volker Bouffier MdL