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Volker Beck
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Frage von Niklas E. •

Frage an Volker Beck von Niklas E. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Beck,

ich durfte mit Freuden feststellen, dass Sie in Ihrer Antwort zur Frage nach dem so genannten „Ehrenmord“ des Homosexuellen Ahmet Yildiz in der Türkei unmissverständlich auf die universelle Geltung von Menschenrechten hinweisen ( http://www.abgeordnetenwatch.de/volker_beck-650-5916--f121824.html#frage121824 ).

Problematisch erscheint mir in Ihrer Antwort nur der Hinweis an den Fragestellenden, er und seine „Freunde bei PI können ganz beruhigt sein […] Erlauben Sie noch folgende Anmerkung: Die Art und Weise wie der schreckliche "Ehrenmord" an Ahmet Yildiz von PI und anderen extremistischen Diskussionsforen im Internet ausgeschlachtet wird, […] finden wir beschämend.“.

Um Folgendes klar zu stellen: Weder bin ich ein eifriger Leser dieses Blogs noch bin ich einem extremen politischen Spektrum zuzuordnen. Auch mir ist jegliche Instrumentalisierung von Straftaten für politische Forderungen oder extremes Gedankengut jeglicher Couleur ein Gräuel.

Als medienaffiner und politisch interessierter Mensch weiß ich allerdings die Internetadresse „pi-news.net“ als Webseite, auf die Sie sich in Ihrer Antwort scheinbar beziehen, und „www.pinknews.co.uk“ (anscheinend ein englischsprachiges Schwulen/Lesben-Nachrichtenportal), auf welches sich der Verfasser der Frage bezog, zu unterscheiden.

Daher meine Frage: Wenn Ihr Umgang mit Fragen schon auf einer reinen Informationsplattform wie abgeordnetenwatch.de derart gravierende Mängel aufweist, dass sich nicht nur „Rechts“, sondern auch „Links“, „Mitte“ und „allen Himmelsrichtungen“ die Haare sträuben, wie ist denn dann Ihr Umgang mit wirklich relevanten politischen Fragen zu bewerten? Dies soll jetzt kein persönlich gefärbter Angriff sein, aber als Außenstehender kann man bei so etwas nur den Kopf schütteln und durchaus mit der Meinung einiger Medien konform gehen, dass die Politik sich Etliches an Glaubwürdigkeit verspielt und verspielt hat.

Mit freundlichen Grüßen

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Ewert,

glauben Sie im Ernst wir hätten pinknews.co.uk und PI verwechselt? Dass Sie uns dies ernsthaft zutrauen, schmerzt doch sehr. Wäre dies der Fall, müssten wir uns tatsächlich dringend bei pinknews.co.uk entschuldigen.

Herr Lee hat jedoch in seiner Frage lediglich auf eine Nachrichtenmeldung von Pinknews.co.uk zum "Ehrenmord" an Ahmet Yildiz verlinkt.

An keiner Stelle in unserer Antwort beziehen wir uns auf die Webseite pinknews.co.uk.

Unser Verweis auf den extremistischen Blog "PI" bezog sich auf die Kommentierung des "Ehrenmordes" in jenem Blog und der Aufruf dort,Fragen hierzu an Herrn Beck auf abgeordnetenwatch.de zu stellen. Prompt geschah dies auch durch Herrn Lee. Dies kann natürlich auch Zufall sein.

Übrigens findet sich auch der Link zu pinknews.co.uk in der ursprünglichen Meldung von PI (www.pi-news.net/2008/07/schwulen-ehrenmord-in-der-tuerkei/).

Honi soit qui mal y pense....

Wilhelm Busch hat einmal gesagt, Entrüstung sei "ein erregter Zustand der Seele, der meist dann eintritt, wenn man erwischt wird".

Die derzeitige Diskussion zu unserer Antwort auf "PI", wie auch die dadurch ausgelöste Mail- und Anfrageflut, lassen vermuten, dass wir so falsch in unserer Einschätzung nicht lagen. Unter anderem postet ein User in der Diskussion zu unserer Antwort auf „PI“ einen Hinweis, wie zukünftig ein Rückschluss auf "PI" vermieden werden könnte:

"Also mein Tip: Auch wenn hier ein Link anklickbar ist, ist es besser die URL per Hand in den Browser zu kopieren. So erscheint im Serverlogfile nicht PI als Ursprung. Gerade bei Links zu Umfragen oder Leserkommentare kann so was wichtig sein siehe FR oder Tagesspiegel. Vielleicht besteht ja bei PI die Möglichkeit das automatische umwandeln von URLs in Links im Text zu unterbinden"

(In den Kommentaren zu www.pi-news.net/2008/07/nicht-ueberall-wo-pi-draufsteht-ist-auch-pi-drin/ )

Eine Bemerkung noch: Schaut man sich die Beiträge und Kommentare auf „PI“ zu Homosexuellen an, so wird schnell deutlich, dass Redaktion und Teilnehmer von „PI“ ungefähr genauso homophob sind wie die Islamisten, die sie vorgeblich bekämpfen wollen. Dies sieht man auch an den abschätzigen Bezeichnungen von homosexuellen Persönlichkeiten in den Diskussionsforen von „PI“. Homosexuelle werden nur dann vermeintlich verteidigt, wenn man diese Verteidigung dazu benutzen kann, um gegen den Islam zu wettern.

Mit freundlichen Grüßen

Büro Volker Beck