Frage an Volker Beck von Henning W. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Abgeordneter Beck,
in Spiegel Online lese ich gerade von Ihnen: "In Zeiten des Klimawandels ist es nicht begründbar, warum der Staat das umwelt- und klimaschädigende Fernpendeln über Gebühr fördern soll."
Herr Abgeordneter Beck, glauben Sie denn allen Ernstes, dass die Arbeitnehmer in diesem Land aus Jux und Tollerei ihrem Arbeitsplatz hinterher fahren? Ist Ihnen nicht bekannt, das sich für unzählige abhängig Beschäftigte innerhalb kurzer Zeitabstände der Beschäftigungsort ändert? Sollen die Arbeitnehmer jedesmal denn ihren Wohnort wechseln? Was ist mit Familie? Mit schulpflichtigen Kindern? Mit Freunden? Mit dem gesamten sozialen Umfeld?
Kennen Sie überhaupt die momentanen Kraftstoffkosten? Die aktuellen Energiekosten?
Und Sie, Herr Abgeordneter, stellen sich hin, und machen einfach so die oben genannte Äußerung. Für mich interpretiere ich Ihre Aussage so, das jeder Arbeitnehmer, der für den Erhalt seines Arbeitsplatzes pendelt, und dabei erhebliche finanzielle Aufwändungen hat und einen beträchtlichen Teil seiner Freizeit opfert, sich von Ihnen als Umweltsünder bezeichnen lassen muss. Vielleicht denken Sie Herr Abgeordneter Beck einmal darüber nach, dass das Geld welchen Ihnen und Ihren Büromitarbeitern jeden Monat überwiesen wird, auch genau von diesen Arbeitnehmern stammt.
Mit freundlichen Grüßen
Henning Wagener
Sehr geehrter Herr Wagener,
viele Menschen im ländlichen Raum sind auf das Auto angewiesen, um zur Arbeit zu kommen und am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können. Wir haben die große Koalition immer dafür kritisiert, die Entfernungspauschale erst ab dem 21. Kilometer zu zahlen. Wir wollen die Entfernungspauschale aufkommensneutral wieder ab dem 1. Kilometer zahlen. Um zu vermeiden, dass die steuerliche Entlastung um so höher ausfällt, je höher das Einkommen und damit der individuelle Steuersatz sind, wollen wir prüfen, ob ein Abzug von der Steuerschuld in Betracht kommt. Die steuerliche Entlastung wäre dann für alle gleich hoch - unabhängig vom Einkommen.
Das sich ankündigende Ende des Ölzeitalters und der Klimawandel sollten jedoch zum Umdenken und Umlenken führen. Damit Mobilität auch in Zukunft für alle erschwinglich bleibt, brauchen wir eine Wende zu klimafreundlichen und spritsparenden Transportmitteln und keine Verbilligung des Fahrens mit alten, klimaschädigenden Fahrzeugen.
Mit freundlichen Grüßen
Büro VB