Frage an Volker Beck von christian h. bezüglich Frauen
Sehr geehrter Herr Beck,
ich verstehe Ihre harte Kritik an Kardinal Meißner in Bezug auf Seehofer nicht. Ihre Antwort zeugt auch von Intoleranz und Mißachtung fremder Kulturen. Die katholische Kirche leistet eine wertvolle Basisarbeit und in ihr sind viele engagierte Frauen und Männer, die in karitativen und sozialen Einrichtungen wertvolle Arbeit leisten. Warum diskriminieren Sie diesen Personenkreis, allein wegen einer Äußerung eines exponierten Vertreters. Sie müssen das Wertesystem der Kirche nicht teilen, sie sollten immerhin Respekt und Toleranz erweisen. Und wenn aus Sicht der Ideologie der Kirche, in der nun einmal das Privatleben eine Rolle spielt, eine Abweichung vorliegt, so sollte dies auch gesagt werden dürfen. Der Vorwurf moralinsauer fällt im Prinzip auf Sie zurück, weil Sie offensichtlich eine Phobie gegen die Kirche haben. Und wenn eine Äußerung Ihnen nicht gefällt, so können Sie doch großzügig darüber hinweg sehen.
Warum legen Sie nicht den gleichen Maßstab bei anderen Religionen in vergleichbaren Fällen an. Wenn ein Imam das Leben eines Vertreters des Islam wegen des privaten Lebenswandels kritisieren würde, würden Sie nichts dergleiches sagen. Hier wirkt das Tabu bei den Grünen, dass alles Ausländische und Fremdländische nicht kritisiert werden darf. Dies gilt in besonderem Maße für die Frauen aus dem arabisch-türkisch-kurdischen Kulturkreis, die in Deutschland zum Teil unsägliche Qualen über sich ergehen lassen müssen, ohne dass die Grünen etwas dagegen sagen würden. Nach dem Islam ist Homosexualität eine Sünde, die in einigen Ländern mit dem Tod bestraft wird. Wieso äußern Sie sich nicht dagegen? Wieso legen Sie bei der katholischen Kirche andere Maßstäbe an als beim Islam? Für eine Erläuterung wäre ich dankbar. Wenn Sie a-religiös sind, was völlig in Ordnung ist, wäre es vielleicht angebracht, wenn Sie in solchen Dingen auch schweigen würden - und nicht eine Vielzahl von ehrenamtlichen Helfern in intoleranter Weise diskriminieren.
Gruß C.Haj
Sehr geehrter Herr Hajunk,
die Kritik von Herrn Beck an den Äußerungen von Kardinal Meissner zu der außerehelichen Beziehung von Herrn Seehofer ist kein Angriff auf die Arbeit der Katholischen Kirche im sozialen Bereich und das Engagement der vielen ehrenamtlichen Helfer gewesen. Es fällt mir auch schwer, hier einen Zusammenhang zu sehen.
Kardinal Meissner hat sich in den letzten Jahren immer wieder negativ zu anderen Lebensentwürfen geäußert. Von Respekt und Toleranz gegenüber anderen keine Spur!
Die Äußerungen von Kardinal Meissner, Herr Seehofer könne aufgrund seines Privatlebens nicht Vorsitzender einer christlichen Partei werden sind moralinsauer und selbstgerecht! In der Bibel heißt es bei Lukas 6,42 heißt es: „Du Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge und sieh dann zu, dass du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehst!“ Ist es nicht so, dass in vielen Diozösen Alimentenkassen für Kinder von Priestern existieren?
Wie angenehm hingegen die Aussagen von Meisners Amtskollegen aus München, Kardinal Wetter, der auf ähnliche Anfragen von Zeitungen mit der Aussage reagierte, dies sein eine Auseinandersetzung die nicht in die Öffentlichkeit gehöre.
Die Entscheidung über den Vorsitz einer demokratischen Partei obliegt nicht der Kirche und sollte auch keine Entscheidung auf Grundlage der Sexualmoral des 19. Jahrhunderts sein.
Im Übrigen ist Herr Beck mit seiner Kritik an Herrn Meisner nicht allein. So äußerte die CSU Vize Vorsitzende Barbara Stamm: "Würde und Achtung vor einem Kardinal hindern mich daran mich zu äußern". Leider lässt Kardinal Meisner selber allzu oft die Achtung und Respekt vor seinen Mitmenschen vermissen.
Sie schreiben, die Grünen hätten nicht die gleichen Maßstäbe bei anderen Religionen. Gerade in seiner Funktion als menschenrechtspolitischer Sprecher kritisiert Herr Beck immer wieder auch die Menschenrechtsverletzungen in islamischen Staaten. Dies gilt selbstverständlich auch für andere Abgeordnete der Grünen. Ich darf für weitere Informationen hierzu auf die Homepage von Herr Beck verweisen.
Mit freundlichen Grüßen
Büro Volker Beck