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Volker Beck
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Frage von Frank S. •

Frage an Volker Beck von Frank S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Beck,

vor Kurzem kam es zur Kündigung einer Kolumnistin beim Westfahlenblatt. Die Hintergründe werden in diesem sehr lesenswerten Artikel zusammengefasst:
http://blogs.faz.net/deus/2015/05/21/mit-dem-rueckgrat-einer-qualle-wie-das-westfalen-blatt-eine-autorin-dem-mob-opfert-2585/

Einen Kommentar möchte ich hier beispielhaft herausgreifen, der es besonders gut auf den Punkt bringt:
"Was ist schon modern? Ich denke, viele internetexistenzen sollten sich mal mit dem Stand der Dinge in der Provinz auseinander setzen.
Mein Onkel war irektor an einer Schule im Oberland, und da gab es einen Gruftie. Einen. Der bekam es voll ab und mein Onkel hat sich dahuinter geklemmt, dass der trotzdem ein möglichst gutes Leben an seiner Schule hat. Das ist in meinen Augen gross.
Sich mit seinem Umfeld in Berlin hinstellen und andere in Bausch und Bogen zu verurteilen, ist eher genau das, was die Kinder auf dieser Schule mit dem Gruftie getan haben."
- Don Alfonso

Herr Beck, ich befürworte voll und ganz eine vollständig gleichgestellte Ehe zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern. Was hier allerdings betrieben wurde, war Diskussionsvermeidung auf unterstem Niveau. Treibende Kraft war u. a. eine ehemalige Sprecherin der Grünen Jugend Berlin und wird https://twitter.com/Volker_Beck/status/601306797153058816 hier von Ihnen ausdrücklich dafür gelobt.

Sind Sie tatsächlich der Ansicht, dass Diskussionen so ablaufen sollten? Sollte eine auch nur scheinbar abweichende Meinung direkt die berufliche Karriere zerstören?

Könnte es sein, dass Sie den Vorwurf vor dem Hintergrund der aktuellen Aufarbeitung eigener Skandale bei den GRÜNEN überbewertet und den Hintergrund nicht ausgiebig geprüft haben? Sollten nicht gerade die GRÜNEN bei diesen Themen besonders vorsichtig agieren und auf Ausgleich statt Eskalation bedacht sein?

Mit freundlichen Grüßen
Frank Schirlitz

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Schirlitz,

das Team von Volker Beck, insbesondere Volker Beck selbst, stehen voll und ganz hinter unserer Kollegin. Es besteht kein Fehler darin, Unrecht und homophobe Hetze öffentlich zu machen und anzugreifen. Nicht Frau Obermeier hat diesen durchtrieben-homophoben Beitrag verfasst, sondern Frau Eggert selbst. Wenn sich das Westfalenblatt deshalb von Frau Eggert nach ihrem homophoben Beitrag trennt, ist das die Entscheidung des Westfalenblatts. Wir begrüßen, dass das Westfalenblatt klar gestellt hat: Für Homophobie darf es genauso wenig Platz geben wie für antisemitische oder rassistische Hetze. In welcher Form dies klargestellt wird, muss dort entschieden werden, wo sich Klarstellungsbedarf ergibt. Aber ohne Konsequenzen darf es nicht bleiben, wenn Minderheiten herabgesetzt oder ausgegrenzt werden.

Da sollten auch Sie nicht mit Zweierlei Maß messen. Wir können nachvollziehen, dass Sie sich mit einer Minderheitenperspektive vielleicht schwertun. Vermutlich gehören Sie auch keiner diskriminierten Minderheit an, die es satt hat, sich immer wieder anhören zu müssen, dass sie sich bei Beschimpfungen und Diskriminierungen "mal nicht so haben soll".

Schöne Grüße

Team Volker Beck