Frage an Volker Beck von Brigitta B. bezüglich Jugend
Sehr geehrter Herr Beck,
Ihre Antwort hat mich enttäuscht. Da ich selber Juristin bin, benötige ich sicher keine "rechtliche Abwägung", die ich ebenso wie andere Juristen schon vorgenommen habe und die mich zu einem anderen Ergebnis brachte als Sie. Nun, das ist üblich.
Aber warum machen Sie sich nicht die Mühe, auf meine zweite Frage zu antworten? Es gibt jüdischen und mislimische Eltern, die froh wären, wenn sie Unterstützung erhielten, und sich nicht sagen lassen müssten, sie seien schlechtere Eltern, wenn sie ihre Kinder nicht beschneiden lassen.
Mit freundlichen Grüßen
Brigitta Biehl
Sehr geehrte Frau Biehl,
Herr Beck ist nicht – wie so oft fälschlich behauptet – Pro-Beschneidung von Jedermann. Er ist für eine Abwägung aller betroffenen Grundrechte, die in der praktischen Konkordanz auszugleichen sind - wobei jede Grundrechtsposition optimal zu verwirklichen ist. Wenn es innerhalb der religiösen Communities Debatten über Reformen und alte Riten gibt, ist das aus der persönlichen Sicht positiv. Deshalb sind wir selbstverständlich auch für Familien offen, die sich gegen alte Riten entscheiden. Das ist aber eine Debatte, die innerhalb der Community geführt werden muss und nicht vom Staat aufgezwungen werden darf. Als Juristin ist Ihnen das Trennungsgebot sicherlich ein Begriff.
Mit freundlichen Grüßen
Team Volker Beck