Frage an Volker Beck von Lukas B. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrter Herr Beck,
nachdem ich heute Morgen erfahren hatte, wen der BdV gestern mit den Herren Arnold Tölg und Hartmut Saegner als Stellvertreter in den Rat der "Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung" entsendet hat - zumal nach dem Bekanntwerden ihrer Ansichten und Äußerungen in zwei rechtskonservativen Presseorganen - möchte ich Sie, da Sie sich in Ihrer Rede völlig zurecht kritisch zu den genannten Personen geäußert haben, fragen, wie Sie nun die künftige Arbeit und die Absichten des BdV im neuen Stiftungsrat einschätzen und ob Sie dem BdV überhaupt zutrauen, aufrichtig an der Aussöhnung mit Deutschlands östlichen Nachbarn mitzuwirken?
Besonders der Bezug des Herrn Hartmut Seagner auf den Geschichtsrevisionisten Gerd Schultze-Rhonhof in der "Preußischen Allgemeinen Zeitung" ( hier der Link: http://www.webarchiv-server.de/pin/archiv09/3620090905paz11.htm ) spricht nicht gerade für den BdV in dieser Angelegenheit.
Mit besten Grüßen
Lukas Barbarewicz
Sehr geehrter Herr Barbarewicz,
vielen Dank für Ihre Frage. In seinem Weblog Beckstage
( http://beckstage.volkerbeck.de/2010/07/08/versohnung-nix-da/ ) hat Herr Beck bereits unter dem Titel „Versöhnung? Nix da.“ geschrieben, dass es Versöhnung mit dieser Stiftung so nicht geben wird und der Stiftungszweck der Versöhnung verfehlt wurde. Mit der verantwortungslosen Wahl der Bund der Vertriebenen-Vertreter (BdV) Hartmut Saenger und Arnold Tölg in den Stiftungsrat setzt die Bundesregierung voll auf Provokation. Der Eine sieht die Schuld am zweiten Weltkrieg bei Polen, dass sich damals „besonders kriegerisch aufführte“ und beruft sich auf den Geschichtsrevisionist Gerd Schultze-Rhonhof. Der Andere kritisiert im Interview mit der Jungen Freiheit „die deutsche und internationale Heuchelei“ bei der Zwangsarbeiterentschädigung, weil „die Länder, die am massivsten Forderungen gegen uns richten, genügend Dreck am Stecken haben“. Die beiden Vertreter des BdV laufen dem Stiftungszweck der Versöhnung mit unseren Nachbarn diametral entgegen. Es bleibt abzuwarten, wie Bundespräsident Wulff kommende Woche seinen Antrittsbesuch in Polen meistern wird. Die Steine, die ihm von schwarz-gelb in den Weg gelegt wurden, sind kaum zu überwinden.
Mit freundlichen Grüßen
Das Team Volker Beck