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Verena Lappe
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Frage von Holger M. •

Frage an Verena Lappe von Holger M. bezüglich Kultur

Sehr geehrte Frau Dr. Lappe,
können Sie mir, unserem Verein, der Mieterinteressengemeinschaft Großlohe, die seit Jahren Seminare dort veranstaltet, einmal erklären, warum die Sportanlage des HSB im Sachsenwald geschlossen und verkauft werden soll ?

Gruß
Holger Mamero

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Mamero,

die Anlage befindet sich im Besitz des HSB und entzieht sich dem städtischen Zugriff. D.h. der HSB entscheidet allein darüber, was er mit dieser Anlage machen möchte oder denkt machen zu müssen. Deshalb kann ich Ihnen nur versuchen zu schildern, was ich auf der letzten Mitgliederversamlung des HSB dazu gehört und verstanden habe.

Das Problem ist das finanzielle Defizit, mit dem die Anlage jährlich den Haushalt des HSB belastet. Dieses Defizit wird derzeit durch die Zuwendung durch die Stadt beglichen. Das ist haushaltsrechtlich ein Problem, denn öffentliche Zuwendungen können eigentlich nicht zu Deckung von solchen Defiziten verwendet werden. Darüber hinaus ist es für den HSB ein Problem, denn die finanzielle Situation des HSB ist keineswegs rosig, die Zuwendungen der Stadt werden geringer, denn: Der HSB bekommt einen bestimmten Anteil der Erlöse aus den staatlichen Lotto- und Totoeinnahmen und da die sich verringern, bekommt auch der HSB weniger. Deshalb fällt dieses Defizit immer mehr ins Gewicht.
Hinzu kam, dass man nach einer Lösung für das Betriebskostenproblem mit der Stadt suchen wollte. 2,5 Mio EURO mußten irgendwie eingespart werden, wenn man keine Betriebskostenbeteiligung haben wollte. Deshalb hat der HSB u.a. vorgeschlagen, das Sachsenwald-Defizit auf jeden Fall abzuschaffen - WIE ist meines Wissens nach noch nicht ganz klar. Die Vermutung ist naheliegend, dass man die Anlage veräußern will. Aber entschieden ist das nicht. Darüber wird das Präsidium des HSB beraten und entscheiden. Offenbar ist - neben dem Defizit aus dem Betrieb der Anlage - auch ein großer Investitionsstau vorhanden. D.h. es müssten Mittel für eine Grundsanierung aufgetan und ein neues Betreiberkonzept entwickelt werden, um einen Erhalt zu ermöglichen. Ob das auf irgendeinem Weg realisierbar sein könnte, will das Präsidium prüfen (so wurde es jedenfalls auf der Mitgliederversammlung erläutert) - ein Verkauf wird aber auch erwogen (oder Teil-Verkauf, das wäre auch eine Option).

Darüber hinaus wurden ja noch weitere Maßnahmen beschlossen, um die 2,5 Mio. EURO Einsparung zu bewerkstelligen (Sportplätze in die Verantwortung der Fußballvereine, Einsparung in der Administration, Vermarktung der Fassadenflächen am Haus des Sports etc.). Dem haben die Mitglieder des HSB als Gesamtpaket zugestimt - trotz heftiger Debatte um die Sachsenwald-Frage.
Für nähere Informationen oder Protest wenden Sie sich bitte direkt an den HSB.

Ich hoffe, ich habe Ihnen die gewünschte Auskunft geben können. Wenn Sie Rückfragen haben, wenden Sie sich bitte gerne wieder an mich.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Verena Lappe