Vera Vordenbäumen
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Frage von Saige G. •

Frage an Vera Vordenbäumen von Saige G. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Vordenbäumen,

Saige Gösgül aus Ihrem Wahlkreis bittet in der Sendung "Die RadioFritzen am Nachmittag" auf Radio Fritz um Stellungnahme zu folgenden Fragen:

- Was haben Sie vor, um junge Migranten in einem Kiez wie Kreuzberg zu erreichen?
- Wie können es die Bezirkskandidaten schaffen, sich ihren Erstwählern nicht nur vorzustellen, sondern richtig ins Gespräch zu kommen?

Hintergrund: Migranten. Die Zahl dieser Personen steigt schnell. Fast jeder vierte Berliner Bürger unter 20 Jahren hat einen Migrationshintergrund. Das heißt, er hat ausländische Vorfahren, besitzt selbst aber die deutsche Staatsbürgerschaft und darf somit natürlich wählen gehen.

Original-Beitrag auf Radio Fritz

Mit freundlichen Grüßen
Radio Fritz (i. A. von Saige Gösgül)

Antwort von
DIE LINKE

Lieber Saige Gösgül,

es ist für Politiker in der Tat nicht ganz einfach, junge Menschen zu erreichen. Ob es da einen Migrationshintergrund gibt oder nicht, ist dabei nicht mal Ausschlag gebend. Immerhin: Die Linkspartei.PDS hat durchgesetzt, dass wenigstens auf kommunaler Ebene junge Menschen ab 16 wählen dürfen.. Damit interessieren sich natürlich auch Politiker mehr für diese Altersgruppe, denn sie wollen natürlich die Stimmen haben. Ganz allgemein versuche ich, junge Menschen zu erreichen, indem ich dort hin gehe, wo sie sich aufhalten. So machen wir nicht nur „normale" Infostände, sondern auch Kneipentouren, Veranstaltungen in Parks, Partys und vieles mehr. Zusätzlich haben mich viele Schulen zu Podiumsdiskussionen eingeladen, die eine gute Möglichkeit sind, miteinander ins Gespräch zu kommen. Ich und viele andere Mitglieder der Linkspartei sind in Vereinen und Verbänden organisiert und machen vor Ort aktiv beispielsweise bei Aktionen mit. Das gibt einen kurzen Draht zu den Leuten vor Ort. Und nicht zuletzt ist Kandidatenwatch eine gute Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Es gibt also viele verschiedene Möglichkeiten, sich nicht nur vorzustellen, sondern miteinander zu sprechen. Es sind aber zwei Dinge wichtig: Dass man erstens nicht nur im Wahlkampf zum Dialog bereit ist, sondern gerade auch in der Zeit zwischen den Wahlen. Wir bieten dazu unter anderem viele Diskussionsveranstaltungen, Bürgersprechstunden usw. an. Zweitens kann das natürlich keine Einbahnstraße sein. Nicht nur die Politiker müssen zum Gespräch bereit sein, die Wähler selbst müssen diese Bereitschaft auch mitbringen. Sich hinzustellen und zu sagen „Politiker sind alle doof" bringt nichts. Besser ist es, Kritik zu bringen und dann gemeinsam Vorschläge auszuarbeiten. Wie beispielsweise die Gemeinschaftsschule, das Integrationskonzept, den Mindestlohn und vieles mehr. Politik lebt nämlich davon, dass möglichst viele mitmachen. Zum Integrationskonzept gibt es übrigens unter www.linkspartei-berlin.de weitere Informationen. Es fordert, den Anteil von Migranten im öffentlichen Dienst zu erhöhen, auch Nicht-EU-Ausländern das kommunale Wahlrecht einzuräumen, die soziale Situation von Menschen ohne Aufenthaltsstatus zu verbessern und in der Schule gezielte Förderung für junge Menschen mit Migrationshintergrund anzubieten (Sprachkompetenz, Integration durch Bildung).

Viele Grüße,
Vera Vordenbäumen