Frage an Vera Niazi-Shahabi von Monika B. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrte Frau Niazi-Shahabi,
da mir die Pflege und Erhaltung unserer deutschen Sprache besonders am Herzen liegt interessiert mich, welchen Stellenwert die deutsche Sprache bei Ihnen und Ihrer Partei einnimmt und bitte Sie um Beantwortung meiner Fragen:
1.Welche Bedeutung hat für Sie und Ihre Partei die Pflege und Förderung der deutschen Sprache als kulturpolitische Aufgabe?
2.Wollen sie dafür eintreten, dass Gesetze, Verordnungen, offizielle Verlautbarungen und Bezeichnungen in gepflegtem, bürgernahen und verständlichen Deutsch formuliert werden?
3.Wollen sie sich für eine aktive Sprachpolitik in den öffentlich-rechtlichen Einrichtungen und Medien einsetzen (z.B. für ein Sprachgesetz nach französischem Vorbild?
4.Mit welchen Maßnahmen wollen Sie Deutsch als Wissenschaftssprache fördern?
5.Für wie wichtig halten Sie gute Deutschkenntnisse für die Integration von Einwanderern, vor allem im Blick auf die demografische Entwicklung und auf die mögliche Bildung von Parallelgesellschaften? Welche Maßnahmen befürworten Sie hier?
6.Wollen Sie sich dafür einsetzen, Deutsch als offizielle Landessprache der Bundesrepublik Deutschland im Grundgesetz zu verankern?
7.Wie wollen Sie dazu beitragen, dass Deutsch im Rahmen der EU seiner Bedeutung gemäß gleichberechtigt als Arbeitssprache neben Englisch und Französisch benutzt wird?
Ich bin sehr gespannt auf Ihre Antworten.
Mit freundlichen Grüßen
Monika Breme
Sehr geehrte Frau Breme,
ich konnte leider nicht direkt in Ihren Text meine Antworten einfügen, deshalb versuche ich mal insgesamt auf die Fragen einzugehen.
Da die Sprache das für uns wichtigste Verständigungsmittel ist, und ich die deutsche Sprache für eine schöne Sprache in Poesie und Literatur halte, finde ich es auch wichtig, sie zu pflegen und sie zu erhalten. Gleichzeitig ist es notwendig, in allen offiziellen Schreiben und im Alltag eine einfache Sprache zu verwenden. Dies ist auch eine Forderung von Menschen mit Lernbehinderung, mit denen ich beruflich zu tun habe, und die sich häufig ausgeschlossen fühlen, wenn in umständlichen, mit Fremdworten gespickten Sätzen kommuniziert wird. Selbstverständlich sind gute Deutschkenntnisse eine wesentliche Voraussetzung zur Integration. Nur müssen wir da nicht nur von MigrantInnen das Lernen fordern, sondern auch genügend und geeignete Sprachkurse anbieten, und vor allem auch in den Kindertagesstätten und Schulen verstärkt Sprachunterricht für Kinder mit Migrationshintergrund gewährleisten. Für weitere gesetzliche Regelungen bin ich nicht, weil ich meine, Sprache soll der Verständigung dienen und nicht zum Zeichen von Bedeutung und Macht werden. Auf internationaler Ebene und im wissentschaftlichen Bereich macht es Sinn, sich auf eine Sprache zu einigen.
Mit freundlichem Gruß
Vera Niazi-Shahabi