Frage an Veit Wolpert von Michael N. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Veit Wolpert,
Ich bin 51 Jahre, 2 erwachsene Kinder, seit kurzem Ehe gescheitert, Herzpatient (3 Bypässe ,u.w.).
Seit 14(!) Jahren Sozialhilfe/HartzIV-Bezieher, in dieser Zeit u.a. eine Umschulung zum REFA-Techniker unter HartzIV-Bezug gemacht, danach in 3 verschiedenen Firmen kurzzeitig gearbeitet.
Warum Kurzzeitig: weil diese Firmen gegenüber dem Gesetz und am Menschen Betrug machen, da ich nicht mit machte wurde ich daraufhin nach jeweils 6-8 Wochen gekündigt.
Ich kenne an jeder Hand mindestens 10 Beispiele für Betrug (Schwarzarbeit, Steuerhinterziehung, Menschenunwürdige Arbeit).
Ich habe dies der Agentur für Arbeit in Nürnberg geschildert.
Antwort vom Sachbearbeiter 345: "...Sie sind bei uns nicht registriert bitte wenden Sie sich an die entsprechende für Sie verantwortliche Stelle..."
Dem Jobcenter gemeldet, der entsprechenden Sachbearbeiterin alles erläutert. Antwort: "... so lange sich alles im gesetzlichen Rahmen bewegt, ist alles in Ordnung..." Wer es glaubt!?
Jetzt bin ich im Programm "smart 50+" beim Jobcenter in Köthen. Angebot vom zuständigen Sachbearbeiter: 14 Tage Bewerbungstraining, weiter, Gruppe wird gebildet die Pilze sammeln geht!
Herr Veit Wolpert, hier werden Menschen, die dringend Arbeit suchen und brauchen, wie ich, ständig hingehalten, diskriminiert und verarscht.
Die Bundesministerin für Arbeit, Frau von der Leyen stellte sich vor ein paar Monaten vor die Kameras und lobte ausdrücklich die Arbeit der Mitarbeiter, in den zuständigen Ämtern, insbesondere der Jobcenter. Das klingt wie Hohn und Spott in meinen Ohren.
Mitarbeiter der Jobcenter geben immer mehr die Zustände preis.
Meine Frage: wieso sollte ich angesichts dieser persönlichen Erfahrungen, die ich gemacht habe, Sie bzw. Ihre Partei wählen?
Ich bin zwar politisch interessiert, habe aber an mehreren Wahlen nicht mehr teilgenommen.
Ganz einfach ausgedrückt: Besorgen Sie mir umgehend Arbeit oder ich wähle des erste mal wieder, aber dann "Protest"!
MfG M.N.
Sehr geehrter Herr Nielebock,
aus Ihrer Mail kann ich viel Enttäuschung lesen und kann das auch nachvollziehen.
Ich bitte Sie mir zu verzeihen, wenn ich die Anschuldigungen, die Sie teilweise erheben nicht beurteile. Als Jurist habe ich gelernt vorher beide Seiten zu hören, was mir offensichtlich nicht möglich ist.
Zu Ihrer Frage:
Ich glaube, dass Sie keine Partei wählen können, um Ihre spezifischen Probleme lösen zu können, weil Politik immer einen ganzheitlichen Ansatz hat. Was ich aber aus Ihrer Schilderung erkennen kann, ist die Tatsache, dass wir im Raum Sachsen-Anhalt, aber auch speziell im Raum Köthen eine hohe Arbeitslosigkeit haben. Die wiederum rührt nicht aus einem Versagen der Menschen vor Ort, sondern aus dem Umstand, dass die Wirtschaft hierzulande schwach strukturiert ist und keine Arbeitsplätze im ausreichenden Maße vorhanden sind.
Die FDP geht dieses Problem mit mehreren Ideen an. Wir brauchen eine gute Infrastruktur: Verkehrswege, Internet, Forschungseinrichtungen etc., um innovative Produkte zu erhalten, die sich auch verkaufen lassen. Gute Produkte, sichern gute Löhne.
Wir wollen Leistungsgerechtigkeit, Fleiß soll sich lohnen.
Wir wollen Bürokratieabbau, damit es Menschen leicht fällt, selbstständig zu werden.
Wir wollen mehr Unternehmer, die Arbeitsplätze schaffen.
Das erreicht man durch gezielte Förderung und Mut zur Freiheit.
Wir wollen keinen Raubtierkapitalismus und keine Staatswirtschaft, sondern die soziale Marktwirtschaft.
Ich weiß, dass das nicht die Antwort ist , die Ihnen gefällt, weil Sie keine konkrete Hilfe ist. Aber Politik wird ganzheitlich gemacht und ist schwer auf den Einzelfall herunterzubrechen.
Mit freundlichen Grüßen
Veit Wolpert