Frage an Uwe Schummer von Alex M. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Herr Schummer,
stimmt es, dass sich die USA weigern die Goldbestände, welche im Rahmen des Wirtschaftsswunders von Deutschland dort deponiert wurden wieder auszuliefern? Und das sogar eine Überprüfung dieser Bestände abgelehnt wurde? Wenn ja mit welcher Begründung?
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Meier
Sehr geehrter Herr Meier,
für die Lagerung der Goldbestände der Bundesbank bei ausländischen Partnernotenbanken gibt es ökonomische, sicherheitsrelevante und historische Gründe. Die Unterbringung unserer Goldreserven in New York kostet den deutschen Steuerzahler nichts. Nach einer öffentlichen Debatte im Oktober 2012 hat die Bundesbank entschieden, die Hälfte der Goldreserven bis zum Jahr 2020 nach Deutschland zurückzuholen. Seit 2013 sind 67 Tonnen aus Paris und 90 Tonnen aus New York zurück nach Deutschland gebracht worden.
Spätestens 2020 wird die Hälfte der deutschen Goldreserven wieder in Deutschland gelagert, 37 Prozent wird bei der US-amerikanischen Zentralbank Fed und 13 Prozent bei der Bank of England bleiben. Der Verbleib der Goldbestände in den USA und in Großbritannien über 2020 hinaus begründet die Bundesbank damit, dass Gold im Krisenfall beliehen oder in andere Währungen umgetauscht werden kann. Da Frankreich wie Deutschland zum Euro-Währungsgebiet gehört, wird die Lagerstelle in Paris aufgelöst. Die Bundesbank hat im Oktober 2015 eine Liste über ihren Goldbarrenbestand an ihren vier Lagerorten Frankfurt, London, Paris und New York veröffentlicht und wird diese Liste jährlich aktualisieren.
Es grüßt herzlich
Uwe Schummer MdB