Frage an Uwe Schummer von Angelika M. bezüglich Soziale Sicherung
Wen meint Ihre Partei wenn sie von „allen Menschen“ bzgl. der Inklusion spricht?
Ein paar Begebenheiten aus meinen Leben
Ich nahm mal vor einiger Zeit an einen Bauchtanzkurs teil, hier konnten und nahmen wirklich alle Menschen teil.
Da waren die die gutaussehenden nicht behinderten Menschen, da waren jugendlichen mit Downsydrom, Rollstuhlfahrerinnen, und ein junges Mädchen kam immer mit ihren Vater. Das junge Mädchen was von dem Vater begleitet wurde saß bzw. lag in ihren Rollstuhl, ihr Blick veränderte sich während des ganzen Tanzkurses nicht, auch Bewegungen waren nicht zu erkennen. Der Vater nahm ein türkisches Tanztuch an dem kleine Schellen dran waren und ließ während des ganzen Tanzkurses das Tuch sanft um seine Tochter streifen.
Bei meinen regelmäßigen Einkäufen treffe ich zwar nicht so regelmäßig aber immer mal wieder Menschen mit Behinderung in Begleitung ihrer Betreuer. Ein Kind fällt dann immer besonders auf, weil es während des Einkaufens lauthals Weihnachtslieder singt, er liebt Weihnachtslieder.
Dieser Junge lebt abseits in einer Einrichtung die sich um Schwerstmehrfachbehinderte Menschen kümmert. Es liegen uns Informationen vor (diese können wir nicht bestätigen da wir diese Information nicht überprüfen können, weil die Einrichtung dies höchstwahrscheinlich nicht zulassen würde), das Menschen dort auch fixiert bzw. ruhig gestellt werden.
Ein anderer Fall den ich erlebt habe, ein Junge auf einer Förderschule schlug immer wieder auf seine Mitschüler ein, eine Schülerin wurde dabei mit einen Stuhl so schwer verletzt, das diese ins Krankenhaus gebracht wurde.
So und jetzt kommen wir nochmals zu meiner Eingangsfrage zurück, welche Menschen sind bei dem Thema Wahlrecht, Inklusion inkl. Schule,Arbeit, Bundesteilhabegesetz gemeint?? Wirklich ALLE???
Für die politische Diskussion ist es aber notwendig, dass deutlich gemacht wird, wen die Politik mit „ALLEN“ meint, weil die Realität zeigt leider ein anderes Bild bei der Inklusion.
Sehr geehrte Frau Mincke,
Inklusion geht alle an, bedeutet, dass wir alle gefordert sind, Barrieren zu überwinden. Diese gibt es auch mental und die gibt es durch eine oberflächliche Bauweise, die Barrieren schafft, obwohl sie in der Planung leicht zu vermeiden gewesen wären. Sie haben verschiedene Erlebnisse geschildert die zeigen, dass Inklusion alle angeht aber auch sehr differenziert zu sehen ist. Sie darf nicht zur Ideologie werden. Es muß jeder Mensch mit all seine Facetten die weitgehendsten Chancen erhalten. So viel Inklusion wie möglich, aber auch so viel Betreuung wie weiterhin nötig. Deshalb, sie geht uns alle an aber sie bedarf differenzierter Antworten und Lösungen. Jeder Mensch ist anders und diese Vielfalt muss sich widerspiegeln.
Beste Grüße
Uwe Schummer