Frage an Uwe Lehmann-Brauns von Matthias B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Dr. Lehmann-Brauns,

im Verlauf des Jahres 2005 (z.B. 8.7.05 um 22.49 h per Email) hatte ich Sie als Miglied des Abgeordnetenhauses um Hilfe bei der Aufarbeitung des unpopulären Berliner NS-Wissenschaftsthemas Generalplan Ost gebeten. Bis heute ist nie eine Stellungnahme oder irgendeine Antwort von Ihnen bei mir eingegangen.

Kann es eventuell sein, Herr Dr. Lehmann-Brauns, dass Grundwerte recht tot sind in unserer Stadt und das Hauptkriterium zur Behandlung von Bürgerfragen eher durch Privatvermögen, die Beziehung zu honorigen Bürgern und akademischen und sonstigen Titeln bestimmt wird?

Viele Opfer des Nationalsozialismus und während des II. Weltkrieges in Mittel- und Osteuropa sind nicht durch reguläre Kriegshandlungen, sondern durch stark willkürlich erlebtem und tief traumatisch nachwirkendem NS-Besatzungsterror ums Leben gekommen (z.B. das Dorf von heute auf morgen umstellt, Männer ab zur Zwangsarbeit etc). Die Angehörigen und Überlebt-Habenden quälen sich bis heute mit schweren Erinnerungen, wobei der Grundcharakter der NS-Okkupation, die Vernichtungsabsicht für 85 bis 99,5 Prozent aller Polen bis heute hierzulande nicht öffentlich eingestanden wird.

Sie, Herr Dr. Heide, sind Jurist und sichtbar wissenschaftlich qualifiziert. Weshalb haben Sie bisher nicht reagiert in den letzten 18 Monaten? Könnte es sein, dass polnische und russische Zivilisten für Sie auch auf der Basis des pro-Kopf-Einkommens in diesen Ländern eher noch auf einer Vorstufte für grundlegende Völker- und Menschenrechte stehen (und faktisch eher die Ossis der Ossis (der Ossis) sind? Haben Sie eigentlich schon einmal die Oder nach Osten privat und/oder dienstlich länger als drei Tage überschritten oder fahren Sie lieber nach Italien und Spanien in den Urlaub und zum Wissenschaftskongress nach Amerika?

mit freundlicher Bitte um eine diesmalige Antwort

Matthias Burchard